Jenaglas und Universitätsstadt

Ich kann mich noch erinnern als meine Mutter Ende der 60er Jahre mittels Quellekatalog ein Dreierset Jenaglas-Pfannen bestellte. Für uns Kinder damals eine Sensation, weil dieses Glas konnte man in das Backrohr stellen. Es gab immer wieder Verweise mütterlicher seits, weil wir während des Backens das Backrohr öffneten und sehen wollten was sich in der Pfanne abspielte.

Foto von der Aussichtsplattform des 159 m hohen Jentower.

Jetzt stehen wir in der Stadt wo dieses Glas damals produziert wurde jnd die auch dem Glas den Namen gab. Die Universitätsstadt an der Saale mit etwas über 100.000 Einwohner:innen einen Tag vor den Wahlen. Am Marktplatz findet gerade ein Fest statt und auf der benachbarten Sportanlage zum Campingplatz spielen Kinder und Jugendliche bei einem Turnier Fußball. Je näher wir dem Zentrum kommen, umso mehr wirkt der Flair einer Student:innenstadt. Junge Menschen, die am Wochenende ziemlich entspannt, sich hier treffen, plaudern und z.B. Sport betreiben.

Hier an diesem Denkmal erzählt uns ein ehemaliger Arbeiter der Zeisswerke, wo er mehr als 40 Jahre gearbeitet hat, dass dies ein altes Symbol für Jena sei.

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KZ-Gedenkstätte Flossenbürg

Die Gedenkstätten nahe der tschechisch-deutschen Grenze ist einer der ältesten KZ- Gedenkstätten Europas. Rund 100.00 Häftlinge hielt die SS zwischen 1938 und 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg gefangen. Mindestens 30.00 von ihnen kamen ums Leben. Viele Häftlinge wurden durch Zwangsarbeit- sie mussten Granit abbauen (hier gibt es ein grosses Granitvorkommen) – ausgebeutet.

 Ab 1943 wurde das Lager zum Rüstungsstandort. Die Häftlinge mussten für die Firma Messerschmitt Flugzeugträger montieren.

Bei der Befreiung am 23. April 1945 fanden Soldaten der US-Armee nur noch 1.500 Todkranke vor. Alle übrigen Häftlinge hatte die SS auf Todesursachen Richtung Süden getrieben. (aus dem Flyer der Gedenkstätten „KZ-Gedenkstätte Flossenbürg)

Wir durchqueren das Areal und sind erstaunt, dass sich einerseits unmittelbar an die Gedenkstätte einige Häuserreihen ziehen, sowie mitten durch den ehemaligen Appellplatz sich eine Straße durchzieht und die Gedenkstätten somit für uns geteilt ist. Doch nicht weiter verwunderlich, denn wie wir später erfahren, wurde der Appellplatz über fünf Jahrzehnte als Industrieareal genutzt. Erst seit dem Jahr 2000 ist er wieder Bestandteil der Gedenkstätte. 

Im hinteren Bereich findet man eine jüdische Gedenkstätte,  eine Kapelle, einen Ehrenfriedhof sowie einen ehemaligen Wachturm. Im sogenannten „Tal des Todes“ herrscht eine unheimliche Stille. Wie auch bei anderen Gedenkstätten entsetzt uns das Krematorium, sowie die Aschenpyramide. Hier wird auch gerade der Platz der Nationen, wo 19 Nationen  ihrer Toten gedenken,  restauriert. 

In der ehemaligen Wäscherei ist die Entstehung und Geschichte des Konzentrationslagers zu sehen.

Eine weitere  Ausstellung befasst sich mit den Nachwirkungen des Konzentrationslagers Flossenbürg von 1946 bis heute. Sie geht den Fragen nach: Was bleibt nach 1945 vom Ort? Was bleibt an Erinnerung? Was bleibt von den Überlebenden? Und was bleibt von den Tätern? 

Mehr persönliche Eindrücke und Bilder im Blogartikel „KZ-Gedenkstätte Flossenbürg“ und weitere Informationen zur Gedenkstätte unter www.gedenkstaette-flossenbuerg.de


Text zu diesem Beitrag: Brigitte Drizhal
Foto: Brigitte & Werner Drizhal

Republik San Marino

Von Ravenna Fahren wir weiter nach San Marino. Zur Anreise wählen wir die bequeme Route über die Autobahn. San Marino ist die vermutlich älteste bestehende Republik der Welt mit einer Geschichte, die der Überlieferung nach bis auf das Jahr 301 mit der Gründung durch den heiligen Marinus zurückgeht. 
Bei unserem ersten Aufstieg mit Liften und zu Fuß hatten wir begünstigt durch das tolle Wetter eine tolle Rundsicht.

Das zentrale Gebiet des Landes wird ungefähr in Nord-Süd-Richtung fast komplett vom steil nach Osten abfallenden, etwa sieben Kilometer langen Kalksteinrücken des Monte Titano durchzogen, der mit einer Höhe von 739 Metern die höchste Erhebung der Republik ist.
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Der Jøssingfjord im Zweiten Weltkrieg

Die Gedenkstätten am Jøssingfjord

  1. Im Februar 1940 haben britische Soldaten im Jøssingfjord 299 Kollegen von Ihnen vom Nazi-Schiff Altmark befreit. Brigitte und ich besuchten die Gedenkstätte auf unserer Fahrt nach Farsund.
  2. Kampfhandlung in der Endphase des Zweiten Weltkriegs im Jøssingfjord

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Linz – aus der Vergangenheit lernen?

26.Juni 2018

Von Ottensheim nach Linz mit dem Bus um 08:05 – wie wir aus den Federn gekommen sind beantworten wir nur persönlich. Gitti besucht eine frühere Arbeitskollegin in Wels. Ich mache nach dem Früstück beim Musiktheater einen Stadtrundgang.

Die erste Station ist das Hotel Schiff, wo am 12. Februar 1934 anläßlich einer Hausdurchsuchung Widerstand gegen die Unterdrückung der ArbeiterInnenbewegung im austrofaschistischen Ständestaat geleistet wurde.  Eine Gedenktafel an die Opfer dieser Tage im Februar. Die austrofaschistischen Kräfte brachten die Republik unter ihre Kontrolle. Dollfuß, Schuschnigg und ihre industriellen Finanziers waren die Wegbereiter der Nazis und den Massenmorden in Österreich, Europa und der ganzen Welt.

Hier von der Promenade ein Blick nach Urfahr und das angrenzende Mühlviertel.

Am Nachmittag beteiligten wir uns am Sternmarsch der oberösterreichischen Gewerkschaften. 6000 besorgte ArbeitnehmerInnen demonstrierten an diesem Nachmittag gegen die brutalen Einsparungsvorhaben der Regierung Kurz, Strache und Co. beim Sozial- und Gesundheitssystem.

Bei der Demo gab es ein Treffen zahlreicher Freunde und Freundinnen beginnend aus der Gewerkschaftsjugendzeit bis heute. Tolle Reden vor der WKÖ und dem Landhaus.

Am späteren Nachmittag besuchte ich Gerhard am Jägermayrhof, wo ich 1977 einen meiner ersten Gewerkschaftskurse absolviert habe.  Gitti verbrachte den Abend mit Uschi und Willi. Beim Abendessen von mir mit Andrea und Edith tauschten wir Erinnerungen und Zukunftspläne aus. Beide Treffen fanden bei gemütlicher und freundschaftlicher Stimmung statt.

Schloß Hagenau und ein Flüchtlingslager in Braunau am Inn

19. Mai 2018

Nach einem gemütlichen und windigen Frühstück radelten wir zum Dorfladen in Ranshofen, wo wir uns lokalen Spezialitäten eindeckten. Da das Sortiment begrenzt war gings den Schloßberg radschiebend hinauf (17 % Steigung) zum Billa.

Zurück am Stellplatz verstauten wir die Leckereien im Kühlschrank des Womo. Nun gings zum Mittagskaffee zu Sabine und Jasmin in St.Peter am Hart. Eine Stunde Pause bis wir Richtung ersten Cache in der Wildnis unterhalb des Freibads in St. Peter aufbrachen. Gitti kämpfte sich durch das Gestrüpp und hob das Doserl. Weiter die Tour bis zum Schloß Hagenau und zwar vom früheren Seefestgelände, wo wir uns ebenfalls ins Logbuch verewigten.

Ein Abstecher bei Insekten – TB -Hotel Richtung Braunau am Damm des Stausees zum Doserlüberschuss, wo ich in Yoga-Bück-Stellung zwar verschiedene Doserl unter einer Brücke im saukalten Wasser fand, aber das Richtige nicht offenbarte. Dafür hatte ich sehr saubere gut gekühlte Zehen. Auf der Höhe Reikersdorf verabschiedete sich Sabine, denn sie musste Helga mit permanenter Übelkeit und sonstigen Begleiterscheinungen zum Arzt nach Minning bringen.

Wir radelten nach Laab. Dort steht noch das Eingangstor  eines riesigen Flüchtlingslager, das sich in den Stadtteilen Laab und Höft erstreckte. Insgesamt gab es hier 129 Baracken, wo tausende Trentiner, österreichische Staatsbürger mit italienischer Muttersprache, aus ihrer Heimat evakuiert und teilweise zwangsumgesiedelt wurden. Ein paar Häuserblocks weiter informiert ein Gedenkstein an die 728 Toten, die hier bis 1918 starben und in einem provisorischen Friedhof begraben wurden.

Dann gings noch zur Hauptschule, die ich von 1969 – 1973 besucht habe. Bei Rudolf Eiblmaier sen., Astrid (seiner Frau) und dem Sohn der beiden Marcel gabs leckeren Kuchen mit Cafe und einer Hausführung. Um 18:00 radelten bei mittlerweile kühleren Temperaturen zum Stellplatz. Das Abendessen verspeisten wir gemeinsam mit Sabine im Gasthaus Gierlinger (Wirt z Blankenbach), Blankenbach 11, 5282 Ranshofen (07722/64556).

Radtourdaten: 35,92 km, 168 Höhenmeter