Jetzt machten wir uns auf den Weg Kirkenes – Bergen. Geflasht von unserer Tour über die Barentsee und dieser ganz eigenen trockenen Kälte und der guten Betreuung von Ulf saßen wir im Schiffsrestaurant und hingen diesen Eindrücken nach. Leise und glücklich mit sich selbst und dem/der Partnerin war doch klar, dass die Hälfte der Reise überschritten war. Gespannt waren wir welche Abenteuer und Stürme uns erwarteten.
Je weiter wir in den Norden kommen, um so ruhiger wird die See. Während der Nachtstunden hat es wieder kräftig geschneit. Wir nähern uns Niflheimr, der dunklen Welt, die von Reif- und Frostriesen bewohnt wird. In der nordischen Mythologie wird beschrieben, dass die Götter Odin, Vili und Ve aus dem Körper von Ymir die Welt geformt haben. Aus dem Blut wurden die Ozeane, aus der Haut und den Muskeln die Erde und aus den Harren die Vegetation.
Heute konnten wir die Polarkreistaufe nachholen, die bisher der Sturm verhindert hat. In Finnsnes zeigte der Winter wieder seine Kraft. wie überhaupt der gesamte Tag von Schneestürmen, die max. 30 Minuten dauern, geprägt war. Höhepunkt des Tages war unser Besuch in Tromsö, wo wir mitten in eine Laufveranstaltung kamen.
Der Sturm wollte einfach nicht abflauen. Während der Nachmittagsstunden legt er sogar nochmals zu. Auf der FB-Seite „Hurtigruten Insiders“konnten wir nachlesen, dass das Hurtigrutenschiff Polarlys seine Fahrt in Trondheim Richtung Bergen wegen schwerer See nicht fortsetzen konnte. Auch bei uns an Bord spitzte sich die Wettersituation zu. Der Kapitän beschloss die Überfahrt zu den Lofoten zu streichen, und dafür den Aufenthalt in Bodø zu
verlängern, um dann direkt weiter der Küste entlang nach Harstad zufahren. Die Passagiere, die auf die Lofoten mussten, wurden mit einem Bus über die Vesterålen und einer kurzen Fährefahrt zu den Häfen auf den Lofoten gebracht.
Allerdings gabs noch eine Schwierigkeit. Die Hafeneinfahrt in Bodø ist sehr eng und bei dem derzeitigen Sturm kann unser Schiff derzeit nicht in den Hafen einfahren. Also musste wir auf dem Meer das Abflauen des Sturms abwarten. Dies
wurde mehrmals angekündigt dauerte aber dann doch ein paar Stunden bis es soweit war. Alle möglichen Verschwörungstheorien kreisten um unsere Gedanken bezüglich der Dauer der Wartezeit.
Zuerst auf den Spuren der Pilgerwege wie dem Kungsleden in Trondheim. Eine nette Geocachingtour, die uns zNidelv, der Gamle Bru und dem Nidaros Dom brachte. Ein Zwischenstopp für ein warmes Jackerl im Shop für Sturmschauen auf Deck 8.
Am Nachmittag wurde die Beschreibung von Hans Egede von 1729 in „Det gamle Grønlands nye Perlustration“ teilweise war. Zwar sahen wir keine riesige wasserspeiende Wasserschlange, aber das Meer brodelte auch ziemlich neben uns . Rørvik erreichten wir bereits bei Dunkelheit, die uns je weiter im Norden immer mehr im Griff hat.
Heute der erste Tag auf See. Nach dem Frühstück brauchten wir keinen Verdauungsspaziergang und trotzdem wurde alles gut durcheinander geschüttelt. Kurze Stopps in Torvik und Ålesund. Eine intensive Geocachingrunde und ein sturmbefreites Abendessen mit traditioneller Küche in Molde.
Die Nacht vor der Reise ist wie ein Schlafsessel am Hügel bei Mitternachtssonne. Man kommt zur Ruhe und ist voll freudiger Erwartung auf die kommenden Augenblicke. Ich bekomm kaum ein Auge zu, so aufgeladen bin ich
von den zu erwartenden Nordlichtern. In der Hurtigrutengruppe werden für die kommende Reise bereits die ersten Glückwünsche gepostet:
🥰🇧🇻wünsche eine schöne Reise und AURORA BOREALIS..🎇🧨🎆🎐guten Rutsch ins 2020