
Heute der erste Tag auf See. Nach dem Frühstück brauchten wir keinen Verdauungsspaziergang und trotzdem wurde alles gut durcheinander geschüttelt. Kurze Stopps in Torvik und Ålesund. Eine intensive Geocachingrunde und ein sturmbefreites Abendessen mit traditioneller Küche in Molde.

Während der Nachtstunden merkten wir die ersten Auswirkungen des angekündigten Sturmtiefs. Im Halbschlaf wunderte ich mich über die Auf- und Abwärtsbewegung des Bettes. Die Seetauglichkeit habe ich schon öfters bestanden und konnte gemütlich weiter rüsseln, denn der 20-stündige Vortag forderte seinen Tribut. Um 08:30 hüpften wir aus den Federn. Das erste Frühstück an Bord. Wir mussten uns noch bei den angebotenen Köstlichkeiten orientieren. Hering in sechs verschiedenen Soßen, Lachs und Heilbutt nach norwegischer Tradition zubereitet und viele regionale Spezialitäten.
Nach dem Frühstück war Wellenreiten angesagt. 5 bis 6 Meter hohe Wellen donnerten auf das Schiff zu und manche Passagiere kämpften bei der Verdauung ihres Frühstücks. Im Schiff wurden die Liftanlagen wegen des Sturms geschlossen. Wir beide saßen in der Aussichtslounge und beobachteten die Wellen, die sich vor uns auftürmten und vor allem deren Gischt, die der stürmische Wind in den bizarrsten Formationen in die Lift wirbelte. Wir konnten sogar kleine Gischtwirbel beobachten, die sich schnell über die Wasseroberfläche bewegten. Hier kommen auch die beiden Meeresströmungen des Atlantiks und der Norwegischen See zusammen, die die Wellen zusätzlich unberechenbarer machen.

Um die Mittagszeit wagten wir uns auf Deck 8. Mittlerweile hatte die Spitsbergen ruhigere Gewässer in den Fjorden erreicht und wir schnupperten die Meeresbrise. Die Temperaturen waren deutlich über dem 0-Punkt, nur der Wind pfiff uns um die Ohren. Im Fjord fuhren wir an Harstad vorbei (siehe Foto oben), um ein paar Minuten später auf der anderen Fjordseite in Torvik anzulegen.

Der Sturm veranlasste den Kapitän zu einer Kursänderung, einerseits um eine verträglichere Fahrt für die Passagiere zu haben und andererseits uns die Möglichkeit zu bieten, das Abendessen im Hafen einnehmen zu können. Deshalb wurde das Anlaufen von Kristiansund gecancelt und die Liegezeit in Molde bis 23 Uhr verlängert.
Am Nachmittag wurden uns eine traditionelle norwegische Spezialität präsentiert. Ein Lammschlögel speziell in Salzlake eingelegt und luftgetrocknet. Der nette Koch säbelte mit dem Messer Kostproben für uns zurecht und auf Flatbrød und einem Tupfen Sauerrahm konnten wir das zarte Fleisch kosten.

Molde
Vor dem Abendessen legten wir Molde an. Trotz des heftigen feinen Nieselregen machten wir uns auf eine Geocachingtour. Als erstes steuerten wir „Storkaia“ – GC80H6K von Smedstugjengen.

Dieses Denkmal hier erinnert an den
September 1939. Das „Jagdschiff“ Sleipner mit Ullring als Kapitän navigierte zum Romsdalsfjord, um die Stellung dort zu verteidigen. Diese Verteidigung wurde besonders wichtig in der Zeit, in der sich der König und die Regierung Nygaardsvold in der Region aufhielten. Sleipner wurde wiederholt von deutschen Flugzeugen angegriffen, hielt aber mit. Als der König und die Regierung geflohen waren, brachte Ullring das Schiff nach Shetland. Für diese Aktion wurde ihm das Kriegskreuz mit Schwertern verliehen.
Ullring diente dann als Kapitän des Schiffes Fridtjof Nansen, der die grönländische Küste patrouillierte, und wurde dann zum Kommandeur der Seestreitkräfte in Island ernannt. 1942 wurde er dann zum Militärgouverneur von Spitzbergen ernannt und leitete dort die Errichtung und den Aufbau einer Garnison. Er hatte diese Position bis 1943 inne, bevor er nach London und dann zur britischen Marine versetzt wurde. Den Rest des Krieges verbrachte er in Engpässen bei Konvois über den Atlantik.
Die nächsten beiden Cache waren dem Aker Stadium, einem der modernsten Fußballstadien Norwegens mit 11.200 Sitzplätzen. Zusätzlich gibt es hier, Restaurants, Kiosk, Fitnessräume, die außerhalb des Spielbetriebs genutzt werden können,
- Stadion – GC5K1YW von Smedstugjengen
- Aker Stadion – GC6Z2PW von magnussmo
Der Cache Chateau- GC4TV2Q von Smedstu führte uns in der Finsternis in einen Park mit einer renovierten Villa von 1918. Von der Villa nahmen wir nur die beleuchteten Umrisse wahr. Zum Heben des Cache mussten wir unsere Taschenlampen zu Hilfe nehmen, aber Donna Makrella hatte rasch den richtigen Blick dafür. Unsere nächste Stippvisite galt dem Cache „Norgesboksen – 50 cacher – Molde“ – GC50Y1E von Smedstu. Der Cache stammt aus einer Serie, wo in 50 verschiedenen Städten in Norwegen Caches versteckt sind. Für alle 50 Caches gibt es ein Diplom.

Nun waren wir schon etwas durchgenässt und machten uns an die letzten Station. Beim Fähranleger „Molde Fergekai“ – GC6TDXC von magnussmo og TTØ hatten wir schnell das richtige Plätzchen, nur mussten wir einige Passagiere abwarten. Beim „Molde rådhus“ – GC6GT7F von TElg78 suchten wir schon öfters. Hier ist die richtige Höhe der entscheidende Punkt. Donna Makrella hatte die zündende Idee und nahm den Perspektivenwechsel vor, der uns zum Versteck führte.
Zum Abschluss der Geocachingrunde machten wir noch Fotos von uns beim virtuellen Cache „The Rose Maiden Molde“ – GC88Z3E von Smedstu. Molde ist bekannt als Stadt der Rosen und für sein Jazzfestival.
Beim Abendessen erholten wir uns von der nassen Tour bei einem Glas Rotwein und regionalen Köstlichkeiten. Als Vorspeise gab es ein Carpaccio vom getrockneten Kabeljau, als Hauptspeise ein Lamm und zur Abrundung des Dinner eine Nachspeise eine Kreation mit dem Champagner unter den Äpfeln (Apfelvariation) mit Eiscreme.

Nach diesem Bericht ist Lis jetzt nicht wirklich traurig, dass sie nicht mitfährt 😉💨🌊
Wünschen euch ein gutes Neues Jahr!
Lis und Fredl
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Heute wurde sogar die Überfahrt auf die Lofoten gecancellt. In Bodö mussten wir 3 Stunden warten, bis der Sturm etwas abflaute und das Schiff in den Hafen konnte. Aber alles nicht so schlimm mit Gintonic und einem Gläschen Whisky.
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Na bum, da ist ja wirklich die richtige Medizin gefragt!
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