Wir starten in Königstein mit dem Ziel Magdeburg. Zwischenstation machen wir auf der Burg Hohnstein. Wie so oft sind Besuche bei uns eine Mischung aus Geschichte, Besichtigung des Ortes und Geocaching. Das Geocaching hilft uns oft den Ort besser kennenzulernen, die sonst Tourist*innen verborgen bleiben, und das spezielle Wissen der Personen, die den Cache auslegen, sogenannte „Owner“, gibt interessante Einsichten in den Ort.
Die Burganlage Hohnstein – die Stadt hat 3500 Einwohner*innen
Die mittelalterliche Burganlage wurde 1353 erstmals urkundlich erwähnt und erlebte bis heute eine wechselvolle Geschichte.
Nach einem gemütlichen Outdoor-Frühstück, wo wir über den Schatten eines Baumes bei jns am Stellplatz froh sind, denn die Temperaturen klettern beteits vormittags Richtung 30 Grad, packen wir unsere Satteltaschen und schwingen uns auf die E-Bikes.
Die Elbe gehört zu den längsten Flüssen Deutschlands. Rund 1100 Kilometer lang fließt sie durch schroffe Täler, vorbei an alten Burgen, malerischen Altstädten und Schlössern bis hin zum Hamburger Hafen und schließlich in die Nordsee.
Vom Campingplatz aus beobachten wir wie die Elbe als Freizeitparadies genutzt wird. Heute wollen wir selber eine kurze Strecke des Radweges entlang des 1100 km langes Flusses, der in Tschechien entspringt und nach Hamburg in die Nordsee fließt, für uns zur Erkundung von Bad Schandau und für das Geocaching nutzen.
Brütende Hitze, die Quecksilbersäule steigt Richtung 35 Grad Celsius und wir haben den ambitionierten Plan zu Fuß den Weg zur Festung Königstein zu begehen.
Beim Aufstieg hatten wir Glück, denn ein Großteil des Weges befand sich im „kühlenden Wald“. Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass sämtliche Flüssigkeit, die ich zu mir nahm, als Schweiß an mir klebte. Der Kopf mit der ausgestreckten Zunge passte irgentwie. Es gibt zwar auch einen Festungsexpress, der allerdings bietet nicht diese herrlichen Aussichten.
Die Gedenkstätten nahe der tschechisch-deutschen Grenze ist einer der ältesten KZ- Gedenkstätten Europas. Rund 100.00 Häftlinge hielt die SS zwischen 1938 und 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg gefangen. Mindestens 30.00 von ihnen kamen ums Leben. Viele Häftlinge wurden durch Zwangsarbeit- sie mussten Granit abbauen (hier gibt es ein grosses Granitvorkommen) – ausgebeutet.
Ab 1943 wurde das Lager zum Rüstungsstandort. Die Häftlinge mussten für die Firma Messerschmitt Flugzeugträger montieren.
Bei der Befreiung am 23. April 1945 fanden Soldaten der US-Armee nur noch 1.500 Todkranke vor. Alle übrigen Häftlinge hatte die SS auf Todesursachen Richtung Süden getrieben. (aus dem Flyer der Gedenkstätten „KZ-Gedenkstätte Flossenbürg)
Wir durchqueren das Areal und sind erstaunt, dass sich einerseits unmittelbar an die Gedenkstätte einige Häuserreihen ziehen, sowie mitten durch den ehemaligen Appellplatz sich eine Straße durchzieht und die Gedenkstätten somit für uns geteilt ist. Doch nicht weiter verwunderlich, denn wie wir später erfahren, wurde der Appellplatz über fünf Jahrzehnte als Industrieareal genutzt. Erst seit dem Jahr 2000 ist er wieder Bestandteil der Gedenkstätte.
Im hinteren Bereich findet man eine jüdische Gedenkstätte, eine Kapelle, einen Ehrenfriedhof sowie einen ehemaligen Wachturm. Im sogenannten „Tal des Todes“ herrscht eine unheimliche Stille. Wie auch bei anderen Gedenkstätten entsetzt uns das Krematorium, sowie die Aschenpyramide. Hier wird auch gerade der Platz der Nationen, wo 19 Nationen ihrer Toten gedenken, restauriert.
In der ehemaligen Wäscherei ist die Entstehung und Geschichte des Konzentrationslagers zu sehen.
Eine weitere Ausstellung befasst sich mit den Nachwirkungen des Konzentrationslagers Flossenbürg von 1946 bis heute. Sie geht den Fragen nach: Was bleibt nach 1945 vom Ort? Was bleibt an Erinnerung? Was bleibt von den Überlebenden? Und was bleibt von den Tätern?
Vom Chiemgau gings weiter über den Inn, die Isar und die Donau bis zum Stadtcampingplatz Straubing, wo wir vorher ein Autohaus nach dem anderen passierten. Bereits 2019 besuchten wir die Stadt allerdings von Friedenshain aus. Am CP gab es genügend Platz für freie Platzwahl und so suchten wir uns ein gemütliches Plätzchen. Die modernen Danitäranlagen liegen hier zentral und sind von überall am Platz gut zu erreichen.
Wir starten unsere Sommertour in Krimml mit einer Zwischenstation in St. Johann in Tirol und machen uns auf den Weg nach Straubing. Nach Reit im Winkl durchqueren wir den Chiemgau. Da wir heute sehr früh am Morgen starteten, suchten wir uns im Drei-Seen-Gebiet der Chiemgauer Alpen einen Rastplatz für eine Mittagsrast.
Zuerst zog es uns wie einen Magneten an den See. Seit zwei Tagen die ersten Sonnenstrahlen hier, das hob di Stimmung zusätzlich. Hier an der offiziellen Badestelle bewunderten wir die Seerosen. Dann gabs noch Besuch von Fischen. Da ertappte ich mich dabei – „Wie würde er nach dem Bruzzeln in der Pfanne schmecken?“ Aber Appetit beiseite und wieder das elegante Dahingleiten des Seelebewesen beobachten. Zum Abschluss noch eine „Ente ohne Kopf“ quasi als Stilleben am See. Nach diesen Eindrücken nutzten wir diese Idylle für ein kleines Mittagsschläfchen.
Wir treffen gegen Mittag in Hangen am neuen Stellplatz für Wohnmobile ein. Ein toller Platz, der gerade mit zusätzlich Einrichtungen wie Sanitäreinrichtungerweitertvwird. Das freundliche Wetter lädt uns für eine Geocachingtour in die Altstadt ein. Wir starten eine „Brunnentour“ mittels eines LAB und sind dem „Allgäuer Humor“ auf der Spur.
Vor dem Messnerhaus am Übergang von der Ober- zur Unterstadt wurde im Sommer 1997 den „verdruckten“ Allgäuern ein Denkmal gesetzt, ein Denkmal wider Humorlosigkeit.
Den Spruch, wonach von 6 Allgäuern, aufeinander-„gebeigt“ der unterste so „verdruckt“ sei wie der oberste wurde bei dieser Brunnenplastik hervorragend umgesetzt. Das Denkmal wurde nur mit männlichen Figuren gestalttet, da Männer schon ein wenig mehr „verdruckt“ seien als das weibliche Geschlecht. Dass auch der Klerus von „Verdrucktheit“ nicht frei ist wird durch die unterste Figur dargestellt Auf ihm lasten diverse Figuren wie der „Leisetreter“ und der „Kartenspieler“. Die Figur mit dem vorgehaltenen Spiegel spuckt zumindest während der warmen Jahreszeit Wasser auf ahnungslose Passanten. Wir hatten Glück, bei u s war die „Spuckfunktion“ noch außer Betrieb.
An der Stelle des heutigen Schlosses wurde um 1390 die Burg Lichtenstein errichtet. Der letzte Lichtensteiner fiel 1687 im Kampf gegen die Türken. Zwischenzeitlich war es ein fürstliches Forst- und Jagdhaus. Nach dem Abbruch des Forst- und Jagdhauses wurde das Schloss zwischen 1840 und 1842 nach den Plänen Carl Alexander Heideloff gebaut.
Beim Anblick dieser Burg auf dieser Felsennadel frage ich mich wieviele ArbeiterInnen beim Bau verletzt oder umgekommen sind. Die Burg selbst kann man nur im Rahmen einer Führung besuchen, wo einem die zahlreichen Kunstgegenstände in den einzelnen Räumen gezeigt werden. Eine sehenswerte Zurschaustellung des Adels in einer Burg des romantischen Historismus.
Auf unserer Maitour ergattern wir gerade noch einen freien Platz am Campingplatz. Der Feiertag am Donnerstag und das etwas wärmere Wetter ohne Regen locken viele Camper*innen heraus. Es gibt hier einen Stadtrundgang zur Geschichte des Jüdischen Leben in Tübingen. Brigitte und ich werden im Rahmen eines Advenrure Lab davon einige Stationen besuchen.
Mehr zu den Stolpersteinen und zur Geschichte in Tübingen auf den Roten Spuren.
Schömberg liegt in landschaftlich reizvoller Lage am Trauf der höchsten Berge der Schwäbischen Alb und war für uns nach dem Besuch eines Freilichtmuseums der ideale Übernachtungsort. Wir wurden an der Rezeption des Campingplatzes sehr freundlich empfangen. Der heftige Regen der letzten Wochen hat den Platzverhältnissen ziemlich zugesetzt, Auf vielen Wiesenflächen musste aufgeschottert werden, weil sonst wären die Camper mit ihren Fahrzeugen im Morast hängen geblieben.
Der Stausee ist hier von zentraler Bedeutung für die Naherholung. Für das kommende „verlängerte Wochenende“ mit dem Feiertag und den angekündigten Sonnenstunden wurden die Freizeiteinfivhtungen herausgeputzt. Die Schlichemtalsperre wurde 1948 für 300.000 DM vom damaligen Zementwerk abgekauft und gehört seither dem Land Baden-Württemberg. Der Stausee dient als wichtiges Hochwasserrückhaltebecken für die angrenzenden Gemeinden. Zudem produziert die Turbine im Staudamm 180.000 kWh Strom pro Jahr