Eine Radtour der besonderen Art, fünf tolle Personen mit den Fahrrädern an der Küste Dänemarks bei Lønstrup unterwegs. Auf der Suche nach speziellen Plätzen landen wir bei einem aufgelassenen Friedhof. Mitten in einer Schafweide, für uns die Herausforderung ständig den Weg nach „Schafbemmerl“ zu scannen, finden wir verwucherte Grabstein und Kreuze, die im Boden versinken.
Um spätestens 13:00 mussten wir am Fährhafen am Kai der Smyrilline in Hirtshals sein. Bei der Zufahrt zum Kai erwarteten uns Eva und Lukas, die für uns die Fährtickets besorgt hatten. Die Einfahrt in die Fähre war eine kleine Herausforderung, denn wir mussten unser Wohnmobil in der Fähre umdrehen. Bis da alles passte dauerte es, denn alle Womos, die auf den Färöer die Fähre verlassen mussten dieses Prozedere ausführen.
Das Auslaufen der Fähre verzögerte sich um mehr als eine Stunde, weil das Tankschiff, das dringend mit dem Treibstoff erwartet wurde, sich verspätete. Die Windverhältnisse waren beim Auslaufen ideal, ruhige See, fast kein Wellengang und heiter bis leicht bewölkt.
Von der Reiseleitung und von Borddurchsagen wurden wir aufgefordert unsere Uhren eine Stunde zurück zu stellen, denn an Bord gilt Färöer-Zeit. Bei der Ausfahrt aus dem Hafen wurden wir eindrucksvollen Blicken auf Hirtshals verwöhnt. Der Leuchtturm, der sein Leuchtfeuer auf die offene See sendete, die Dünen und im Vordergrund der Sandstrand mit den drohenden Bunkerresten aus der traurigen Vergangenheit. Daneben die Kais der Fährlinien, die die skandinavienhungrigen Urlauber:innen zu ihren Destinationen über die Nordsee brachten oder wie uns, zu der Inselgruppe der Färöer-Inseln im Nordatlantik.
Wir radeln durch Lønstrup vorbei an vielen Galerien und Cafes, die sich auf die Urlauber:innen in den kommenden Sommermonaten vorbereiten. Letzte Reparaturarbeiten um die Schäden der mächtigen Herbst- und Winterstürme zu beseitigen und das Anbringen färbiger oder künstlerisch auffälliger Aushängeschilder und Figuren, um den/der Tourist:in zu signalisieren „Hallo komm zu mir herein – ich habe das, was du jetzt gerade brauchst oder was du gerne jemanden mitbringen willst!“
Wir machen einen Abstecher an die Küste zu einem ehemaligen Friedhof ausserhalb des Ortes. Hier sehen wir die Spuren der Meergrwalten, wenn die mächtigen Sturmwellen sich Teile der Sandküste holen und die Bruchlinien immer mehr ins Landesinnere ihre Spalten andeuten. Absperrketten sichern uns davor zu nahe an Rand zu treten. Trotzdem stehen hier einige Wohnmobile, um die zugegeben grandiose Aussicht aufs Meer zu genießen. Wir statten den Toten in den einsamen Gräbern einen Besuch ab und versuchen zu ergründen weshalb sie hier ihre letzte Ruhestätte fanden.
Die heurige Ausgangsbasis für unseren Aufenthalt in Nordjylland war Lønstrup. Auf einem netten, kleinen Campingplatz, liebevoll von Hendrik betreut, fanden wir für vier Tage Platz. Hier kreuzte ein roter „Roadsurfer“ mit einer Besatzung aus Wien und Mödling unsere Wege. Die Küste Jyllands nutzen die beiden „Jungverliebten“ für eine Tour zur Entspannung vom stressigen Alltag. Vom Treffpunkt am Campingplatz gings zum gemeinsamen Abendessen ins Cafe Havblik. Hier bekamen wir einen schönen Platz auf der Terrasse mit Meerblick zum Abendessen.
Ein netter Abend mit dem Austausch dänischer Reiseerfahrungen und zum Kennenlernen der netten, neuen Partnerin unseres Neffen.
Bei unserer Reise in den Norden von Jütland gibt es einen besonderen Höhepunkt. in einem Ferienhaus in der Nähe des Nørlev Strandes treffen wir liebe Freund*innen, die hier ihren Urlaub verbringen. Bei einem Nachmittagsbesuch planen wir unsere gemeinsamen Aktivitäten.
Fußball versus Fußbäder
Am nächsten Tag versuchen die Männer in Løkken bei stürmischer See, von der Mole aus ein paar Fische zu ergattern. Wir sammeln eine Menge Erfahrungen, aber keine Fische. Unser Jüngster hatte einen Augenblick der Hochspannung, als er beim Hereinziehen des Köders fast einen Biß hatte. Der silbrig, glänzende Fisch wollte nicht in unsere Bratpfanne. Während sich die Frauen trockenen Fußes das WM-Fußballspiel der Frauen Australien – England ansahen, bekamen wir nasse Füsse. Die stürmischen Wellen, die öfters über die Mole schwappten bescherten uns permanente Meerwasser-Fußbäder.
Wikinger am Strand
Zu einem Strandurlaub gehört ein Strandbesuch. Trotz der brickelnden Nordsee (17°C) mussten die vom Spielen erhitzten Gemüter die Brandung der Nordsee an ihren Körpern spüren. Begleitet von Lustschreien unter dem Motto „Learn your limits“ umspülten die Fluten zuerst die Füsse bevor der gesamte Körper wie ein Raumschiff in ein unbekanntes Wurmloch eintauchte. Die innere Kommandozentrale funkte „beweg dich, schwimme schneller – dann wird dir wärmer“. Gleichzeitig wurden verborgene Wikingergene aktiviert, denn nach drei Minuten begann die Wohlfühlphase im Meer und wir nutzten die Wellen für den eigenen Spaß.
Als wir Hirtshals erreichen, werden viele Erinnerungen, Emotionen und schöne Eindrücke vergangener Zeiten in jns wach. Der Fährhafen Hirtshals war für uns das Tor für Fahrten nach Norwegen. Zahlreiche Fischer*innencrews, die ich begleiten durfte, starteten hier weg. Viele Skandinavienurlaube starteten in Wirklichkeit mit der Fährpassage nach Kristiansand in Norwegen hier für uns.
Wir erreichen am frühen Nachmittag den Campingplatz, als wenig Betrieb herrschte und noch viel Platz war. Bis abends füllte dich der Platz mit Camper*innen. Viele nehmen den Standort als Ausgangspunkt für die Fährfshrt sm nächsten Tag. Andere wiederum, die abends mit den Fähren kommen, verbringen hier eine Nacht.
Wir haben am Vortag via Internet einen Platz am CP in Hirtshals gebucht. Als wir ankamen war bereits der ganze Platz ausgebucht. Nach dem Ankunftsprozedere ging unser erster Spaziergang zum Leuchtturm, der auf einer Erhöhung hinter dem CP von oben uns überragte.
Der Leuchtturm ist 35m hoch, die Feuerhöhe ist 57m – der Turm steht auf einem kleinen Berg. Die Reichweite des Leuchturms ist 25 Seemeilen.Weiterlesen →