Die Gedenkstätten nahe der tschechisch-deutschen Grenze ist einer der ältesten KZ- Gedenkstätten Europas. Rund 100.00 Häftlinge hielt die SS zwischen 1938 und 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg gefangen. Mindestens 30.00 von ihnen kamen ums Leben. Viele Häftlinge wurden durch Zwangsarbeit- sie mussten Granit abbauen (hier gibt es ein grosses Granitvorkommen) – ausgebeutet.
Ab 1943 wurde das Lager zum Rüstungsstandort. Die Häftlinge mussten für die Firma Messerschmitt Flugzeugträger montieren.
Bei der Befreiung am 23. April 1945 fanden Soldaten der US-Armee nur noch 1.500 Todkranke vor. Alle übrigen Häftlinge hatte die SS auf Todesursachen Richtung Süden getrieben. (aus dem Flyer der Gedenkstätten „KZ-Gedenkstätte Flossenbürg)
Wir durchqueren das Areal und sind erstaunt, dass sich einerseits unmittelbar an die Gedenkstätte einige Häuserreihen ziehen, sowie mitten durch den ehemaligen Appellplatz sich eine Straße durchzieht und die Gedenkstätten somit für uns geteilt ist. Doch nicht weiter verwunderlich, denn wie wir später erfahren, wurde der Appellplatz über fünf Jahrzehnte als Industrieareal genutzt. Erst seit dem Jahr 2000 ist er wieder Bestandteil der Gedenkstätte.

Im hinteren Bereich findet man eine jüdische Gedenkstätte, eine Kapelle, einen Ehrenfriedhof sowie einen ehemaligen Wachturm. Im sogenannten „Tal des Todes“ herrscht eine unheimliche Stille. Wie auch bei anderen Gedenkstätten entsetzt uns das Krematorium, sowie die Aschenpyramide. Hier wird auch gerade der Platz der Nationen, wo 19 Nationen ihrer Toten gedenken, restauriert.

In der ehemaligen Wäscherei ist die Entstehung und Geschichte des Konzentrationslagers zu sehen.
Eine weitere Ausstellung befasst sich mit den Nachwirkungen des Konzentrationslagers Flossenbürg von 1946 bis heute. Sie geht den Fragen nach: Was bleibt nach 1945 vom Ort? Was bleibt an Erinnerung? Was bleibt von den Überlebenden? Und was bleibt von den Tätern?
Mehr persönliche Eindrücke und Bilder im Blogartikel „KZ-Gedenkstätte Flossenbürg“ und weitere Informationen zur Gedenkstätte unter www.gedenkstaette-flossenbuerg.de
Text zu diesem Beitrag: Brigitte Drizhal
Foto: Brigitte & Werner Drizhal