Auf der Fahrt von Malung nach Särna besuchten wir diesen Tempel. Die schwedische Übersetzung ins Englische aus der Broschüre, wo wir den Tipp lasen lautete: Vild-Hasse‘s Sausage Museum – N60°42.873‘ – E013°37.166‘
Kurz nach 11:00 erreichen wir den Tempel. Wir treten in ein scheunenähnliches Gebäude und tausend Dinge strömen auf uns ein. Rund um uns eine Ansammlung aller möglichen Fundstücke aus Vild Hasses Leben. Messer in der Art der Samen, Fellbekleidung, dazupassende Fellstiefel, Pulkas, Geschenke, die er erhalten hat, Zeitungsartikel mit ihm mit schwedischen und internationalen Persönlichkeiten, Fotobücher – all das dicht gedrängt auf mehrere Räume verteilt. Irgentwie hatte ich den Eindruck das ausgebreitete Leben eines umtriebigen Mannes liegt, hängt oder steht vor mir.
Mein gedankliches Nachspüren dieses Mannes wurde unterbrochen durch das Eintreten eines jungen Mannes in den Zwanzigern. In schwarzer samischer Alltagskleidung stellte er sich kerzengerade hinter den Tisch, wo eine Kassa stand, und blickte gerade zur Tür raus. Er gab keinen Ton von sich und stand da als er wäre er eine Figur aus dem Wachsfigurenkabinett.
Gitti und ich folgten der Ansammlung von Gegenständen aus den verschiedensten Lebensepochen dieser Person. Natürlich ein Treffen mit dem schwedischen König in Jokkmokk durfte auch nicht fehlen. Eigentlich wollte ich mich in diesem „Wurstmuseum“ mit skandinavischen Köstlichkeiten wie Rentier- und Elchwurst, frischen Käse, usw. eindecken. Als erstes entdeckte ich Marmelade, wo ich mir über die Frucht, zumindest kannte ich dieses schwedische Wort nicht, nicht sicher war. Echt jetzt war Gelegenheit, um den steifen Knaben anzusprechen. Und echt er verstand mich und konnte reden und bestätigte meine Annahme, dass es sich um Moltebeere handelt. Das Gläschen Marmelade um SEK 98.- blieb unser einziger Einkauf, denn die Wurst im Kühlschrank animierte mich nicht zum Kauf. Fellpatschen kaufe ich ihm in ein paar Jahren ab, wenn Gitti und ich das „Fußreißen“ bekommen.
In einem Nebenraum hat er Trommeln von samischen Medizinmänner und -frauen hängen, die sie beim Joiken einsetzen. Gitti wollte nicht in den Raum treten, den die Bretter knarten so sehr, dass sie Angst hatte sie könnte durchbrechen. Also wenn sie mich aushalten – keine Bedenken. Nach 45 Minuten verschwanden wir aus diesem Tempel.