Unsere nächste Station ist die Marktgemeinde Purgstall an der Erlauf in der niederösterreichischen Eisenwurzen ein paar Kilometer nördlich der Bezirkshauptstadt Scheibbs. Während der Anreise machen wir eine Kaffeepause auf einem Radtplatz an der Donau nach Sarmingstein. Dort plaudern wir mit zwei Biker, einem Tunnelbauer, der unter dem Rathaus in Wien an der Verlängerung der U2 und U5 arbeitet, und einem deutschen Urlauber mit einer orangen Vespa 300, der zu Marillenknödel in der Wachau unterwegs ist und weiter zu seiner Schwester nach Wien fährt.
Kurz nach Mittag treffen wir am Campingplatz in Purgstall ein. Ein voll digitalisierter CP, wo man auf seiner eigenen Homepage Stromverbrauch, Rechnungen des Restaurant, usw. jederzeit abrufen kann.

Das Stadtbild wird von der Erlauf und der Feichsen dominiert, die hier zusammenfließen. Unsere erdte Tour ist ein Adventure Lab.

Am historischen Rundweg spazierst du durch die Marktgemeinde Purgstall und erfährst auf 29 Tafeln Wissenswertes über ihre Geschichte. Mittels der QR-Codes auf denTafeln kannst du Videoclips ansehen und noch mehr Informationen erhalten.



Geocaching in der Erlaufschlucht

Woher stammt die Bezeichnung „Prater“?
Graf Wolf August von Auersperg, der Schlossherr von Purgstall stand in kaiserlichen Diensten und erfreute sich großer Beliebtheit beim Kaiser, sodass Kaiser Franz II., wenn er auf seinem Sommersitz in Weinzierl bei Wieselburg weilte, gerne Graf August besuchte.
In einem kleinen Lusthaus im Wald nördlich des Schlosses wurde dann meist eine Erfrischung eingenommen.
Einmal weilte Kaiser Franz II. wieder mit seiner Tochter Luise, der späteren Gattin Napoleons, zu Gast bei Graf August und wiederum wurde die Erfrischung im Landhaus eingenommen.
In einem Anfall von Gemütlichkeit soll der Kaiser gesagt haben:
„Hier ist es gerade zu schön wie bei mir im Prater.“
Seitdem nennen die Purgstaller dieses Stück Wald stolz ihren „Prater“. (Aus dem Listing des Owner).

In Purgstall bildet die durch den Ort fließende, wild zerklüftete Erlauf einen besonderen Anziehungspunkt.
Die Erlaufschlucht, im Volksmund auch Prater-Schlucht genannt, gilt seit 1972 aufgrund der einmaligen geologischen und landschaftlichen Besonderheiten als Naturdenkmal. Der Fluss hat sich hier seit der letzten Eiszeit bis zu 17 m tief in den Schotteruntergrund eingegraben. Auf einem Rundweg bzw. am Fischersteig kann man die Erlaufschlucht auch außerhalb der geführten Wanderungen jederzeit selbstständig erkunden. Die Brücke der Liebe, der romantische Prater-Steg, zwei Aussichtsplattformen und ein Kraftplatz am Ufer sind erlebnisreiche Stationen am Weg. (Text von einer Info-Tafel am Weg).

Wir wandern auf schattigen Waldwegen, meist einige Meter über dem Fluss, den Fluss entlang. Für Abwechslung sorgen die Hinweise zu Flora und Fauna auf Holzschildern. Vom Waldkauznistkasten bis zur Siebenschläferwohnung werden wir fündig.


Der Weg des Friedens

Hier in Purgstall befindet sich der „Weg des Friedens“ den ich euch hiermit zeigen möchte. Zusätzlich zu den 5 Lab Stationen habe ich noch 5 Dosen als „Beiwerk“ ausgelegt.
Am Weg fallen uns die Info-Tafeln auf. Für uns ein kleiner Umweg, weil wir zuerst die erste Ststion aufsuchen mussten.

In der Marktgemeinde Purgstall wurde auf den ehemaligen Flächen des k. u. k. Kriegsgefangenenlagers Purgstall ein vier Kilometer langer Themenweg „Weg des Friedens“ errichtet.

An Hand von Emailtafeln erhält man Einblick über das damalige Lagergeschehen. Der „Weg des Friedens“ führt zum Lagerfriedhof.

Im sogenannten „Russenfriedhof“ fanden 930 Soldaten aus dem 1. Weltkrieg (1914-1918) ihre letzte Ruhestätte. Zwischen Fichten erheben sich die schlichten bemoosten Hügel der Einzel- und Massengräber von Kriegsgefangenen verschiedener Nationen (vorwiegend Russen), die im Gefangenenlager Schauboden starben (auch 17 Angehörige der österreichisch-ungarischen Lagermannschaft ruhen hier).

Auch italienische Soldaten und Soldaten islamischen Glaubens sind hier begraben. Nach dem 2. Weltkrieg wurden weitere 16 exhumierte Soldaten bzw. Zivilarbeiter, die in verschiedenen Pfarrfriedhöfen des Bezirkes Scheibbs beerdigt waren, am Lagerfriedhof bestattet.

Während unserer Tour treffen wir immer wieder auf Egon Schiele.

Wunderschön!
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