Der Besuch auf einer Felseninsel

Oder der Kampf der Briganten gegen Armut und Betrug

Wir nutzen um 10:00 vormittags den Gratis-Shuttel-Service des Campingplatzes und lassen und lassen uns zum Hafen bringen. Nachdem wir die Eisenbahnanlagen unterquert haben gehts am Corso Roma zur Brücke Ponte Papa Giovanni Paolo II. Von dort hatten wir erstamals einen frontalen Blick auf die Festung (Castello).

Die Festung ist heute ein Veranstaltungsort und trägt zur Bereicherung des Kulturangebotes der Gegend bei.

Unser erstes Ziel ist das Ölmuseum im Untergrund der Stadt. Dann schlendern wir durch die gassen der Altstadt zur Riviera Nazario Sauro mit wundervollen Blick auf das Ionische Meer. Dabei fallen uns immer wieder Schilder mit der Bezeichnung “Brigant“ auf.

In diesem Hause wurden die Briganten Tommasso und Fillipo geboren. Die Tafel dürfte vom Bürgermeister Michele Perrin hier 1878 angebracht worden sein.

Zahlreiche Erzählungen, Lieder, populärwissenschschaftliche Bücher und historische Abhandlungen befassen sich mit dem Thema. Die Briganten werden aus heutiger Sicht in Italien als politisch motivierte Widerstandskämpfer eingestuft und kaum noch mit den simplen Räubern (banditi) in einen Topf geworfen werden. Demnach war das Brigantenwesen nichts anderes als der Krieg der Armen und Betrogenen!

Wir spazieren am südlichen Rand der Felseninsel und lassen uns begleitet von der warmen Sonne, den herrlichen Blicken aufs Meer und den Eindrücken treiben. Zurück in der Via Antonietta die Pace genehmigen wir uns Espressi und beobachten das Treiben auf der Strasse.

In der zweiten Runde durch die Gassen konnten wir uns vielmehr den liebevollen Details der Altstadt widmen.

In der Osteria Sant‘Angelo wurden wir mit köstlichen Fischspeisen verwöhnt. Beim Verdauungsspaziergang machte ein Hutverkäufer ein zweifaches Geschäft mit uns. Wir hatten Glück, denn der Fahrer des Schuttel-Service brachte gerade Campinggäste ins Zentrum von Gallipollli und wir konnten mit ihm zurück zum CP fahren.