Nach einem Gemütlichen Frühstück mit frischen Wachauergebäck starteten wir gegen Mittag unsere Geocaching-Radtour am 13. April bei ca. 10° C. Unsere Tour führt uns von Schönbühel am linken Ufer donauaufwärts zur Pielachmündung – GC74N0W von Sani240. Hier beginnt das Naturschutzgebiet Pielachmündung – Steinwand mit der Besonderheit der Verzahnung von Eichen- Hainbuchen- Wäldern. Die naturnahen Schotterbänke der Pielach sind ebenfalls schon eine Seltenheit bei den Donauzuflüssen. In das hiesige Logbuch tragen wir uns um 12:30 ein.
Unsere Tour heute zum Geocaching:

Baumachwamm und Efeu in fester Umarmung
Wir radeln an Melk vorbei und nähern uns einem Wäldchen in den Donauauen in der Wachau, eine 35 km lange Flusslandschaft zwischen Melk und Krems an der Donau. Die Donau schneidet sich hier durch die Südspitze der Böhmischen Masse. Die Wachau ist bekannt auch für seine Marillenbäume und den trockenen Weißwein, den Grünen Veltliner oder Riesling. Bevor wir unser der Natur näher widmen suchen wir den Cache Waldwegerl – GC7381R von BLIE1, wo wir uns um 12:47 eintragen. Die nächste Station ist die Wasserversorgungsanlage Melk – GC7DTTM von BLIE1 um 12:57. Der Owner schreibt in seinem Listing, dass die Melker Wasserwerke zwei Brunnen, drei Hochbehälter, zwei Drucksteigerungsanlagen und 50 km Wasserleitungen zur Versorgung von 1550 Hausanschlüssen und 200 Hydranten benötigen.
Hier bei diesem Cache kann man bequem an das Donauufer und zum Radweg wechseln und hat einen schönen Ausblick in die beginnende Wachau. Westwärts liegt das

Kraftwerk Melk
Das Kraftwerk produziert 1,222 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Gegenüber liegt
rechts das Landhotel Wachau und links Teile des Schloß Luberegg.

Antonius Kapelle Winden
Wir radeln bis zum Kraftwerk, damit wir die Bahnunterführung Richtung Antonius – Kapelle – Winden GC21G09 von ingeheimermission nehmen können. Sie steht auf einem Felssporn oberhalb des Melkflusses und wurde 1883 errichtet und ein Jahr später eingeweiht. Wir loggen um 13:28 und lassen Gast zurück, dessen Reiseziel Sidney ist. Da wir in der nächsten Zeit nicht nach Australien kommen braucht er neues Glück.
Auf der L5340 treten wir kräftig in die Pedale, denn es großteils bergauf zum Virtual Cache Krematorium Melk – GC736VF von liberatus_. Obwohl ich mich privat sehr mit der jüngeren Geschichte befasse und auch dazu Führungen mache und viel über die Greueltaten im Natinalsozialismus gelesen und gesehen habe, ist ein Ort wie dieser immer wieder verstörend.
Einerseits wegen der damit verbundenen Grauslichkeiten und andererseits verfalle ich in eine Nachdenklichkeit – wie konnte das geschehen? – und wie weit sind wir heute von diesen Brutalitäten entfernt. Dieses große Außenlager von Mauthausen geschaffen für die unterirdische Produktion der Steyrerwerke.
Unvorstellbares Leid, unvorstellbare Aggression gegen Menschen getragen von NS-Soldaten aus Deutschland und Österreich. Wenn ich die Geschichten einzelner ehemaliger Insassen lese verspüre ich Trauer und Zorn zugleich. Dass sich der österr. Staat bis heute weigert einen norwegischen Zwangsarbeiter Schadensersatzzahlungen zu leisten ist eine Frechheit.
Wir sind über eine Stunde in der Gedenkstätte und tragen uns ins Gästebuch ein. Den Schlüssel bekommt man gegen einen Ausweis bei der Wache, der ums Eck liegenden Kaserne. Nachdenklich geht‘s weiter.
Nun fahren wir in das Zentrum von Melk, wo wir uns eine Kaffepause gönnen und das Gesehene besprechen. Bevor wir die Rückfahrt mit unseren Rädern nach Schönbühel antreten machen wir am Ortsausgang noch ein Bild.

Die Klosterbrüder dürften Kontakt zu Darth Vader der dunklen Seite der Macht Kontakt aufgenommen haben.