Nach einer längeren Wanderung durch den Urwald in Schweden landen wir abends an der Küste in Sörfjärden. Der Ort wird auch Gnarpsbaden genannt, weil der Gnarpsån hier ins Bottnische Meer mündet. Der längster Sandstrand Norrlands von etwa 2.000 Metern befindet sich hier. In anderen Beschreibungen habe ich 800 Meter gelesen.

Im Listing des Geocaches Gistvallen – GC2627P von gunnarlj erfahren wir, dass der Hauptdamm von Sörfjärdens Hamnförening verwaltet wird, die seit 1932 besteht. Dieser Ortsteil in Sörfjorden hat eine besondere Flora und es gelten besondere Regeln für die Instandhaltung, sie zum Beispiel, dass im August mit der Sense geschnitten werden muss, damit die Blumenflora erhalten bleibt.




Am Weg zum Piren – GC262K9 von gunnarlj. Der schützt die Mündung des Gnarpsån.




Am Rückweg besuchten wir noch eine ehemalige Eisenproduktionsstätte, die unweit des Hafens war.

28.09.1671 kaufte der Inhaber der Gewehrfabrik in Söderhamn, Hans Behm, das Land hier für 100 Taler Silbermünzen und acht Fässer spanisches Salz. Ein Jahr später war der Hochofen fertig und die Roheisenproduktion begann. Er bestand unter wechselnden Besitzern bis ins Jahr 1878. 1721 brannten die Russen den Hochofen und alle anderen Gebäude nieder. Die Mühle wurde wieder aufgebaut. Der Eigentümer erhielt acht Jahre Steuerbefreiung als finanzielle Unterstützung für den Neuaufbau.

Das Eisen wurde auf dem Seeweg nach Strömsbruk transportiert, wo er zu schmiedbarem Stabeisen verarbeitet wurde. Ein Teil des Roheisens ging auch zu Franshammars Mühle in Hassela und wurde dann mit Pferdewagen nach Ede transportiert, um auf ein Boot über den Hassela-See umgeladen zu werden. Auf dem Rückweg brachten die Pferdekarren Stabeisen nach Sörfjärden und weiter nach Strömsbruk, von wo es vom Stockaer Hafen in die ganze Welt exportiert wurde. Das Erz für Gnarps Hochofen kam auf dem Seeweg von Roslagen, u.a. Utö-Mine, Dannemora, Herräng, Juvansbo und andere. und Norberg in Bergslagen. Die Erztransporte vom Hafen zum Hochofen gingen mit kleineren Booten zum Hochofen, aber am Ende wurde zwischen Hafen und Hochofen eine Eisenbahn mit Pferden als Zug gebaut. Der Betrieb benötigte große Mengen an Kohle, weshalb sehr große Waldkäufe getätigt wurden. Viel Kohle kam neben Gnarp auch aus den Gemeinden Bergsjö, Harmånger, Jättendal und Rogsta. 1758 betrug die Produktion des Eisenwerks ca. 362 Tonnen, was in jenem Jahr die höchste unter Hälsinglands Eisenwerken war. Was jetzt hier übrig bleibt, ist der große Schlackenhaufen, Restprodukt der Eisenproduktion.

Hier am Ufer des Flusses, gleich gegenüber der Straße nach Härte, lag das Brukslogen mit der Mühle. In den Jahren 1951-1967 wurde das Gebäude für Tanzveranstaltungen genutzt. Danach stand die Halle leer. Der Verfall ging weiter und die Lodge wurde 1983 von der Gemeinde Nordanstig abgerissen, nachdem das Dach eingestürzt war


