Barletta

oder ein Stadtspaziergang auf den Spuren der Antifa

Barletta ist eine Hafenstadt der italienischen Provinz Barletta-Andria-Trani in Apulien. Die Stadt hat 94.316 Einwohner, Im Zweiten Weltkrieg war die Stadt Schauplatz der ersten Aktion der Resistenza, des italienischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus.
Seit 2008 ist Barletta eine der drei Hauptstädte der neu gegründeten Provinz Barletta-Andria-Trani.

Park vor der Zitadelle
Gebrüder Vitrani – Symbolfiguren des antifaschistischen Widerstands im Zweiten Weltkrieg

Unübersehbar prangt auf einer Mauer in den Giardini di Nittis der Schriftzug „Barletta Antifascista“, und zwischen beiden Wörtern befinden sich die stilisierten Porträts der Fratelli Vitrani. Damit wird zweier junger Männer gedacht, nach denen im Piemont – nicht aber in Barletta – viele Straßen, Plätze u.ä. (wie etwa in Coazze der Brunnen Fontana ai Fratelli Vitrani) benannt sind.

Pietro Vitrani (Jg. 1926) wurde bei einem Gefecht verletzt, gefangen genommen und am 3. Dezember 1944 in Giaveno zusammen mit einer Gruppe weiterer Partisanen hingerichtet. Ruggero Vitrani (Jg. 1925) wurde am 14. Januar 1945 während einer Durchkämmungsaktion im Val Sangone gefasst, nach Turin gebracht, dort vor ein Schnellgericht gestellt und am 16. Januar 1945 am Schießplatz Martinetti, der dem Salò-Regime als Exekutionsort diente (heute als Sacrario del Martinetto ein Gedenkort), hingerichtet. Er wurde posthum mit der Medaglia d’Argento alla Memoria ausgezeichnet.

Am Ort des Massakers vor dem ehemaligen Palazzo delle Poste befindet sich eine Gedenkstätte für die 12 dort erschossenen Zivilisten. Die Löcher in der Mauer darunter sollen von den Einschüssen herrühren.
Schräg gegenüber an der Ecke Piazza Caduti in Guerra/Via di Nittis wurde aus Anlass des 70. Jahrestages des Massakers im Jahr 2013 eine weitere Gedenktafel angebracht.

Im Vorraum des Bahnhofs hing lange eine Gedenktafel der Eisenbahner von Barletta, die daran erinnerte, dass angreifende deutsche Truppen mit dem Zug aus Richtung Norden in Barletta einfuhren, Telefon- und Telegrafeneinrichtungen zerstörten, den Bahnhof verwüsteten und danach vier zur Bewachung des Bahnhofs abgestellte Soldaten töteten. Die neue, im Jahr 2015 angebrachte Gedenktafel geht weniger ins Detail. 
Dafür wird der vier am 12. September 1943 vor dem Bahnhof getöteten Soldaten am Bahnhofsvorplatz, der Piazza Conteduca, mit einer weiteren Gedenktafel gedacht.


Noch ein paar Fotos von unserem Rundgang in Barletta

Dieses Plakat sahen wir in vielen Geschäften am Eingang – „Wir sagen NEIN zum Krieg“

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