Die Stadt ist vor allem durch ihre Kegelbauten Trulli berühmt, die nach dem Vorbild der Bauweise von Hirtenhütten in dieser Gegend gehäuft entstanden. In Alberobello bestehen ganze Stadtteile aus Trulli. Darum gehört der Ort heute zum UNESCO-Welterbe, hat aber durch den Touristenansturm viel von seinem ursprünglichen Reiz verloren.

Am Beginn unserer Tour besuchen eines der seltenen zweistöckigen Trullo. Im katholischen Italien darf man dreimal raten wem es gehörte




Der größte der Trulli ist 14 m hoch und hat zwei Etagen Er wurde Mitte des 18. Jh. von der Familie Perta errichtet.
Steuerhinterziehung des Feudalherren

Giangirolamo II. Acquaviva, als Graf von Conversano Feudalherr der Gegend, wollte damit im 17. Jahrhundert eine im Königreich Neapel geltende Bestimmung umgehen, wonach es verboten war, neue Ortschaften ohne Erlaubnis zu gründen. Diese Erlaubnis kostete Geld.
Nun ließen sich aber um Alberobello herum immer mehr neue Siedler nieder. Girolamo machte ihnen allen zur Pflicht, bei der Bauweise dieser Trulli zu bleiben. Diese waren ebenso schnell zu demontieren wie wieder aufzubauen. Und wenn sich eine kaiserliche Kontrollkommission ankündigte, wurden die Dächer auseinandergenommen, um den Geldeintreibern zu demonstrieren, dass man eine armselige Ansammlung von halben Wänden nicht als neue Siedlung bezeichnen könne. Mithin mussten keine Steuern bezahlt werden. Der Erfolg dieser Maßnahme führte zu der Anordnung auf Kosten der Bauern, in Alberobello überhaupt keinen Mörtel zu verwenden, und so wurde diese Bauform zur Tradition.


Bei unserem Stadtrundgang entdeckten wir auch Artischockenpflanzen.

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