
Die Tage vorher herrliche Frühlingstemperaturen, die uns den Winter in Österreich vergessen lassen. Heute wollen wir unser geschichtliches Wissen über den Widerstand gegen Faschismus auf Kreta erweitern. In einem kleinen Cafe bei zwei Espressi versuchen wir uns zu orientieren, wie wir die Gedenkstätte finden können. Als wäre es ein Zeichen, während wir zur Gedenkstätte marschieren, beginnt es zu regnen. Sollte der Regen die vielen Tränen symbolisieren, die der brutale Überfall der faschistischen Wehrmacht auf Kreta, kostete.
Manólis Lambrákis kämpfte zuerst an der albanischen Front und anschließend gegen die deutschen Fallschirmjäger. Auch an der Schlacht von Viánnos war er beteiligt. Am 3.11.1943 wurde er auf dem Weg von Arkalochóri nach Iráklion wegen Verrats von den Deutschen verhaftet. In den Gefängnissen von Iráklion und Agiá wurde er schlimm gefoltert, dennoch weigerte er sich, auszusagen. Er wurde zum Tod verurteilt und mit vier weiteren Andarten in Agiá hingerichtet. – Mehr dazu auf „ Rote Spuren“
Antónis Giamalákis war Verbindungsmann von Andartengruppen und arbeitete als Dolmetscher der Deutschen. Er war auch auf dem Gebiet der Desertation deutscher Soldaten aktiv. Ab Juni 1942 übermittelte er über seine Schwester Stella Informationen an die griechischen Widerstandsgruppen, obwohl er zweimal verhaftet und eingesperrt wurde. Am 8. Oktober 1944 wurde er gefangengenommen und zwischen dem 20. und 25. Oktober – nur 24 Jahre alt – erschossen. – Mehr dazu auf „ Rote Spuren“

Auf der Tafel die Worte von Sukadzidis an die Mitgefangenen im Konzentrationslager Chaidari bei Athen am Vorabend seines Todes: Mehr dazu auf „Rote Spuren“
„Aufgabe des wahren Menschen ist es nicht, irgendwie sein Leben zu fristen. Er muß verstehen, es richtig an der Seite der anderen zu leben, um fähig zu sein, ihnen zu helfen, sie höher zu führen, ihnen zu nutzen, ohne ihnen jemals zur Last zu fallen und hinderlich zu sein auf ihrem Weg zum Rechten und Guten. Doch ein Kämpfer ist nicht nur ein wahrer Mensch, sondern auch das leuchtende, geläuterte Bewußtsein, das zum Führer wird. Wenn es sein muß, hart und unerbittlich dem Feind gegenüber, der ein Feind ist und sich der Ungerechtigkeit, die er begeht, bewußt ist“
(Übersetzung gem. Leben auf Widerruf) von Themos Kornaros
Bei der Anreise zu den Gedenkstätten mussten wir dem Leih-PKW das Labyrinth von Kastelli passieren. In der 1431 Einwohner großen Stadt haben wir uns beim Durchfahren mehrmals verheddert. Wir landeten immer wieder in engsten Gassen, wo es um cm ging. Einmal konnte ich gar nicht um die Kurve fahren und nur mit reversieren war ein Weiterkommen möglich. Manche Engstellen passierte ich mehrmals. Die griechischen AutofahrerInnen nehmen das gelassen, da ist es auch egal, ob man gegen die Einbahn fährt.

Beim Rundgang in Arkalochori abseits der Hauptstrasse merkten wir, wie sehr Griechenland unter den restriktiven Sparvorgaben der EU leidet. Kein Geld für Investitionen ob privat oder im öffentlichen Sektor. Das befristete Arbeitslosengeld beträgt €350.-

Kein Tag ohne Ausgrabungen


Wir nutzten die Gelegenheit beim Abendspaziergang noch 2 Geocaches zu heben. Hier bei der Ausgrabungsstätte – GC7015E – Chrysolakkos von fsarakin und GC3M416 – Malia Minoan Palace von wind&water.
