Die schwarze Katz in Zell/Mosel

Bei unserem Besuch sind wir zuerst geflasht von einer „schwarzen Katze“, die überall und mind. alle 10 Meter uns auf Plakaten, Schildern oder historischen Hinweisen entgegen springt.
1815 wurde die Stadt auf dem Wiener Kongress dem Königreich Preußen zugeordnet. Brände in den Jahren 1848 und 1857 vernichteten einen großen Teil der Altstadt. Seit 1946 ist die Stadt Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Blick auf Zell vom Friedhof aus

Die Geschichte mit der Schwarzen Katz

Es wird erzählt, dass im Jahr 1863 Weinhändler in Zell sich nach einer ausgedehnten Weinprobe nicht zwischen drei Fässern entscheiden konnten. Als eine schwarze Katze in den Weinkeller kam, auf eines der Fässer sprang und dieses fauchend „verteidigte“, entschied man sich für dieses. Der Absatz dieses Weines war ein solcher Erfolg, dass sie später alle Weine der entsprechenden Weinbergslage aufkauften. Die Lage erhielt danach ihren Namen Schwarze Katz. Im Jahr 1936 wurde in der Zeller Altstadt mit einem Brunnen ein Denkmal zu Ehren der Lage und der schwarzen Katze gesetzt.

Bittere Not und Armut zwingt viele Zeller Bewohner zur Auswanderung – Wirtschaftsflüchtlinge würden wir heute sagen

Viele der deutschen Auswanderer aus diesem Gebiet siedelten sich in Wisconsin an. Man vermutet, dass die Landschaft des nördlichen Teils Sheboygans die deutschen Einwanderer an die „sanften Hügel und Täler ihrer alten Heimat“ erinnert habe. Tatsächlich siedelten sich dort einst immer mehr Auswanderer aus der Rhein- und Moselregion an.

Geocaching in Zell

Im Listing von TS-3 – Runder Turm – GC3G1FG heisst es : “ Der Runde Turm ist das Wahrzeichen der Stadt Zell (Mosel).
Er bildete den obersten Turm der ehemaligen Stadtbefestigung. Diese wurde nach dem Großbrand im Jahre 1848 bis auf einige Reste abgerissen und die Steine zum Häuserbau verwendet. Der Runde Turm und der Viereckige Turm (ca. 100 m NNO) blieben jedoch erhalten und dienten als Notwohnungen. Der Turm hat eine Höhe von 14 Meter und einen Durchmesser von sechs Meter. Ursprünglich trug er, wie alte Bilder zeigen, einen hohen Spitzhelm, der von vier Wachtürmen umgeben war. Um 1690 bekam der Runde Turm eine geschweifte Haube, die zum Helm der Pfarrkirche St. Peter passt. Noch heute erkennt man deutlich die Schießscharten, durch die der Turm den Beinamen Pulverturm erhielt.“
Am Rückweg in den Ort besuchten wir noch den Start des Moselsteigs Zell – Neff – 15-01 von Brösel68 – GC7386T.

Jüdische Geschichte

Wir suchen ganz gezielt nach den Spuren der jüdischen Geschichte hier im Ort. Allerdings gibt es kaum Hinweise, zumindest haben wir sie nicht gesehen. Nach ein paar Umwegen und Anmerkungen in einem Buch finden wir den richtigen Weg hinter das Schloss.

Else Adler (1903), Gertrud Adler (1901), Johanna Adler (1869), Kurt Adler (1910), Sibilla Adler geb. Salomon (1870), Alice Baer (1907), Hanna Bender geb. Juhl (1913), Marianne Bender (1934), Jenny Bermann (1883), Karl (Carl) Bermann (1880), Flora Frank geb. Wolf (1898), Louise Frank geb. Bermann (1878), Bertha Haas geb. Bender (1882), Bianca Herz (Hertz) geb. Adler (1909), Selma Hirsch geb. Bender (1875), Klara Juhl geb. Selig (1887), Mathilde Juhl (1910), Gertrud Levy geb. Adler (1942), Theresia Moos geb. Sondheimer (1874), Berta Salomon (1890), Betty Schärf geb. Salomon (1886), Amalie Sondheimer (1874), Julius Sondheimer (1870), Albert Wolf (1870), Hedwig Wolf geb. Scheuer (1903), Helene Wolf geb. Leib (1875), Max Wolf (1896).

Von den in Zell geborenen und/oder längere Zeit am Ort wohnhaften jüdischen Personen sind die oben genannten Personen in der NS-Zeit umgekommen. Diese jüdischen Einwohner von Zell wurden in Vernichtungslager deportiert.

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