Der tote Wasserfall

Wir fahren gemütlich die Strasse 87 Richtung Hammarstrand und sehen das Hinweisschild „Döda Fallet“. Kurzfristig entscheiden wir uns zu einem Abstecher und eine Pause bei dieser Hitze tut immer gut. Als wir ein paar Holzstufen vom Parkplatz hinuntergehen blicken von einer Terrasse eines Cafes in eine Felsenschlucht, die mit Holzstiegen und -wegen verkleidet ist. Unter uns sind auch die Geleise einer Bahnlinie sichtbar.

Blick in den Döda Fallet

In einem Artikel info-schweden lese ich zur Entstehungsgeschichte zur Entstehungsgeschichte des Toten Wasserfalls:

Im Frühling 1796 ließ die Schneeschmelze den Indalsälv so hoch steigen, dass das Wasser des Ragundasee durch diesen neuen Kanal zu fließen begann und sich rasch tief in den Kiesdamm hinein grub. Eine gewaltige Flutwelle brach in der Nacht zwischen dem 6. und 7. Juni durch den Damm.Innerhalb von 4 Stunden leerte sich der gesamte Ragundasee. Der Fluss hatte einen neuen Verlauf  bekommen und der Storforsen trocknete aus er wurde zum „Toten Wasserfall“. Die Wassermassen strömten weiter durch das Tal und richteten eine ungeheure Verwüstung an.Das Wasser zerstörte auf seinem Weg Wohnhäuser, Scheunen, Mühlen und Sägemühlen und Schiffe. Wälder, Äcker und Wiesen wurden durch die Flut weggerissen oder unbrauchbar gemacht.

Wo sich der Wasserfall früher befand, erstreckt sich heute eine Felsenlandschaft, deren karge Geologie und Flora sich völlig von den satten Nadelwäldern rings umher abhebt. Durch den Fall erstreckt sich ein Holzpfad, auf dem man bequem durch den döda Fall spazieren kann, ohne die Natur zu stören.

In anderen Artikeln kann man nachlesen, dass man in Schweden geschichtliche „Desaster“ heute zu Sehenswürdigkeiten macht. Dabei wird der „Döda Fallet“ auf Rang 2 hinter dem Untergang der „Vasa“ gereiht, die wir bereits in Stockholm besichtigten.

Wir stehen hier am unteren Ende eines ehemaligen wilden Wasserfalls.

Im Geocache GC1HEY5 – Vildhussen von andreaze wird an den Hauptprotagonisten und Verursacher der Katastrophe und den Beweggründen des Vorhabens erinnert.

Im Wiki kann man nachlesen. Der heute nicht mehr existierende See hatte eine Länge von etwa 25 Kilometern und war mit ca. 300 Millionen Kubikmeter Wasser gefüllt. Dort wo früher die Seemitte lag, befindet sich heute der Ort Hammarstrand. Beim Ort entstand auch ein kleinerer Wasserfall, Hammerforsen, dessen Energie später für ein Wasserkraftwerk genutzt wurde. Über diesen Ort einen Artikel später.

Einen Artikel zum „Toten Wasserfall“ findet ihr auch in der Schwedenstube

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