Der Schurl wars

Wir starten heute mittags ursprünglich zu einem Museumsbesuch. Leider heute geschlossen und so entscheiden wir uns für den Multi „Georgs letzter Rundgang„. Wir steuern mit der U3 die Station Stubentor an – für uns ein idealer Startpunkt für die Tour. Die Owner des Multis begrüßen im Listing mit diesen Worten:

„Schön, dass du da bist! Ich heiße dich willkommen zu einem Spaziergang, der uns etwas über die Wiener Stadtbefestigungen früherer Zeiten zeigen soll.

Als erstes lösen wir die Aufgabe rund um die Stubenbastei. All jene, die mit der U3 anreisen werden das verstehen. Die Demolierung der ursprünglichen Stubenbastei wurde 1862 vorgenommen. Von dort ist es nur ein Hupfer zur Aufgabe an der Dominikanerbastei.
Nun gehen wir wie im Multi vorgeschlagen die Stationen der Reihe nach ab. Jedesmal wenn ich am Plachutta vorbei gehe, denke ich an die Entlassung des Kellners, weil er seine eigenen Erdbeeren mit dem Zucker vom Plachutta zuckerte. Welchen Neid muss man als Besitzer eines gut gehendes Restaurant wohl haben, um so zu handeln.
Nach der Aufgabe bei der Coburgbastei spazierten wir am Gymnasium in der Stubenbastei vorbei. Hier wird beim Eingang an jene jüdischen SchülerInnen erinnert, die 1938 von den Nazis von der Schule vertrieben wurden.

Von der Brüstung der Albertina sehen wir die Stelle des ehemaligen Philliphof, wo im März 1945 bei einem Bombenangriff Hunderte Menschen ihr Leben verloren. Heute befindet sich das Mahnmal gegen Krieg und Faschismus, das Alfred Hrdlicka 1988 hier geschaffen hat.

Dann machten wir uns auf den Weg zum Burgtor. Was nicht sehr bekannt ist, dass im September 1792 hier die erste Arbeiterdemonstration stattfand . Textilarbeiter damals sagte man Zeugmachergesellen wollten mehreren Petitionen, die Wochen zuvor dem Kaiser übermittelt wurden, Nachdruck verleihen. Es ging um Mindestlöhne und bessere Arbeitsbedingungen. Das Militär trieb sie auseinander und es gab Arreststrafen und Ausweisungen der Rädelsführer aus Wien – ähnlich wie über 200 Jahre später.

Nach der Aufgabe in der Mölkerbastei und Schottenbastei hatte der Namensvetter des Cache aus dem Jenseits eine Aufgabe für uns:

„So, jetzt hast du Einiges gesehen und auch einige Zahlen gesammelt. Da ich zu meiner Zeit auch Chef des Ingenieurwesens war, habe ich für dich eine mathematische Formula konstruiert – du weißt gewiss etwas damit anzufangen.“

Wir lösten sie bei Cafe und Stangerl im Cafe Fenzl. Wie beschrieben machten wir uns mit der BIM auf den Weg in den Aussenbezirk. Um 16:41 – die aufkommende Dunkelheit war eine perfekt Tarnung – hoben wir das Doserl. Wir haben einen Gast hinterlassen – Liverpool Giants – er will dringend nach Großbritannien.

Herzlichen Dank an die Owner Georg&viennacache. Ach ja „Schurl“ ist die Abwandlung von Georg im Innviertel.

2 Gedanken zu „Der Schurl wars

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