Bei diesen heissen Sommertemperaturen im September ist Radfahren und Augebiet mit seinen schattigen Radwegen eine ideale Kombination. Wir starten in Scheuhub bei Ranshofen und machen Zwischenstation in St. Peter am Hart beim Grab meiner Mutter und Schwester. Von dort geht es in die Innauen bis Mining.

In Teilen des Auwaldes spielt die Bewirtschaftung eine sehr untergeordnete Rolle. In ihnen werden tote Bäume nicht ent- fernt, sondern bleiben im Wald. Denn Totholz spielt eine będeu- tende Rolle für die biologische Vielfalt und erfüllt wichtige Funk- tionen im Kreislauf der Natur. Von rund 13.000 im Wald lebenden Pflanzen-, Pilz- und Tierarten sind etwa 4.500 Arten an Totholz gebunden.
Außerdem liefert Totholz wertvolle Nährstoffe für die nächste Baumgeneration und trägt dazu bei, den Wasserhaushalt in der Au zu regulieren. Bis ein Baum vollständig abgebaut ist, kann es hundert Jahre dauern.

Lexi 1971 hat hier drei Tradis platziert, die uns später zum „Honigwirt“ (48.276898, 13.160554) nach Mining führen. Im Schatten eines riesigen Nussbaumes machen wir Rast.
Dann radeln wir weiter zu einem Multi von geofex1, der Sich mit den Renaturierungsmaßnahmen in den Innauen bei Ering am Inn beschäftigt.

So wurde bereits der stark gefährdete Huchen beim Ablaichen im Umgehungsgewässer beobachtet. Er benötigt – ebenso wie andere Fischarten wie Nase oder Barbe – Kieslaichplätze, die es im Inn fast nicht mehr gibt. Umso wichtiger ist es, dass die im Umgehungsgewässer vorhandenen Laichplätze möglichst wenig gestört werden.

Im Zuge des Projekts „Innkraftwerk Ering-Frauenstein – Durchgängigkeit und Lebensraum“ wurden zwischen 2017 und 2019 umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen umgesetzt. Diese umfassen die Errichtung eines naturnahen Umgehungsgewässers als Fischaufstiegshilfe und hochwertigen Fließgewässerlebensraum, die Herstellung eines Insel-Nebenarmsystems. Diese Erklärung wird im Listing des Caches mitgeliefert.
Für den Verlust von Lebensstätten werden als kurzfristiger Ausgleich zeitlich vorgezogen insgesamt 450

künstliche Fledermaus- und 145 Nistkästen im Auwald aufgehängt. Höhlenbäume, wichtige zu erhaltende Lebensstätten, werden im zukünftigen Baustellenbereich bereits im Oktober 2017 gefällt und im Rahmen der Projektumsetzung wieder ausgebracht.
Diese Fledermausarten konnten bisher nachgewiesen werden: Großer Abendsegler, Brandtfledermaus, Wasserfledermaus, Fransenfledermaus, Mückenfledermaus, Mopsfledermaus, Rauhautfledermaus.

Durch die Renaturierungsmaßnahmen wird der Inn wieder zugänglich: Kiesufer, Inseln und Altgewässer ergeben einen vielfältigen Erlebnisraum für Anwohner und Besucher.
Ering am Inn

Die 725 erstmals urkundlich erwähnte Hofmark Ering ist das älteste Dorf im Landkreis Rottal-Inn. Auf den Grundmauern der 1504 zerstörten Burg Ernegg und der ehemaligen Schlösser Frauenstein und Ering wurde in Ering das Schloss als Hauptsitz der Freiherren von Paumgarten zwischen 1721 und 1772 um- und aufgebaut.

Der Adventure Lab führt uns zur alten Malzfabrik. Schon von Weitem ist der imposante Blankziegelbau in der Römerstraße zu sehen. Diese Fabrik verarbeitete vor dem 2. Weltkrieg 12.000 bis 13.000 Zentner Gerste jährlich. Es gab damals rund 30 kleinere und mittlere Brauereien in der Umgebung. 1970 wurde die Malzfabrik stillgelegt. Jetzt will ein gemeinnützüger Verein die Malzfabrik Ering vor dem Zusammenfall bewahren und ihr ein neues Leben geben.

Eines der historischen Holzhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert, befindet sich in der Passauer Str. Nr. 5. Aus diesem Haus stammt eine bekannte Eringer Persönlichkeit: der Fernsehkoch Max Inzinger (1945–2021).

1946 übernahm durch Heirat Kasimir Graf Esterházy de Galántha das Schloss. Der derzeitige Inhaber des Schlosses ist Paul-Daniel Graf Esterházy de Galántha.
Zurück über den Inn

Zur Rückfahrt nutzen wir die Stationen dieses Adventure Lab. Danke an geofex1 für die Arbeit.
Im Grenzgebiet zwischen Bayern und Österreich erstreckt sich auf rund 5.500 Hektar das Europareservat „Unterer Inn“. Die Tour führt euch grenzüberschreitend über knapp 1,5 km, die zu Fuß oder mit dem Radl absolviert werden können

Schloss Frauenstein liegt direkt am Innstausee des Kraftwerkes Frauenstein-Ering. Es besitzt einen eindrucksvollen, dreigeschoßigen Salzstadel aus Tuffstein. In Frauenstein kreuzen sich der „Römerradweg“, der „Inn-Salzach-Radweg“ und der Pilgerweg „Via Nova“.

Das Schloss ließ Gregor von Pogen zur Zeit der Ungarneinfälle im 10. Jahrhundert errichten. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten mehrfach die Besitzer. Nach 1945 verfiel das Schloss immer mehr, bis es ab 1999 vom Verein „Lebenswertes Frauenstein“ restauriert wurde. Wir nutzen die Wirtschaft für eine ausgiebige Kaffeejause.

Nach der Stärkung gings zurück zum Stellplatz nach Scheuhub. Insgesamt radelten wir 48 km. Dieses Foto von einem wilden Flieder als Dankeschön an alle Owner, die Geocaches Auslegen und Warten.