Nicht alle Wege führen zum Ziel. Und wenn man erst einmal auf der anderen Seite des Globus angekommen ist, kann man wenigstens sicher sein, dass man auf dem richtigen Weg ist. Wer diese Gewissheit auf dem Herzen trägt, der bleibt kühl, wenn auch die Magnetnadel des Lebens ab und zu tanzt.
Roald Amundsen

In Vardø heben wir den nördlichsten Geocache der Reise und ist unsere östlichste Station der Reise. Vardø liegt östlicher als Istanbul, Kairo oder Petersburg. Gleichzeitig gehört die Stadt zur arktischen Region Europas. Schon vor 9000 Jahren siedelten hier Menschen im heute östlichsten Teil Norwegens. Offiziell ist die vorgelagerte Insel Hornøy. Bussbosse hat für uns den Cache – Från Vårdö til Vardø – GC7J50F ausgelegt. Dieser Cache ist eine Erinnerung an den Ort Vårdö auf den Åland Inseln.

Fridtjof Nansen, einer der Förderer von Roald Amundsen machte hier mit der Fram, die in Oslo in einem eigenen Museum zu besichtigen ist, von 21. Juli bis 13. August 1893 Station.Zur Erinnerung an diesen Anlass steht in Vardø eine Kopie der Statue vom Frammuseum. Die Festung, die es hier zu besichtigen gibt, haben wir in früheren Jahren mit einer reschen Kommandantin besucht.
Wir nähern uns immer mehr dem kältesten Punkt unserer Hurtigrutentour. Ulf, unser Fahrlehrer für Motorschlitten, meint in Kirkenes minus 10 Grad Celsius sind eine angenehme Temperatur für uns hier.
Kirkenes
Er führt uns zu einem Naturschauspiel der besonderen Art. Der Golfstrom bringt mit seinem warmen Meerwasser genügend Wärme, dass hier in der Barentsee die Häfen bis Murmansk eisfrei bleiben. Mit Ausnahme eines Seitenarms, wo durch einen Zufluss Süßwasser in die Barentsee gelangt.Wegen des geringeren Salzgehalts gefriert hier das Wasser bei minus 5 Grad. Für uns die ideale Fläche gemeinsam mit einem irischen Paar aus Dublin Motorschlitten fahren zu lernen. Die erste Teilstrecke pilotiert Brigitte den Schlitten und folgt den Anweisungen von Ulf.
„Den Lenker gut festhalten, die Bremse vor der Fahrt prüfen, den Gashebel sachte gebrauchen und ein Lächeln im Gesicht!“
Ulf, unser Fahrlehrer bei den Motorschlitten

Die Eltern von Ulf gehörten zu denjenigen, die nach der totalen Zerstörung durch Niederbrennen sämtlicher Gebäude der Nazis beim Rückzug, sich hier unter ganz schwierigen Bedingungen am Wiederaufbau beteiligten. Mehrmals betonte er auch die guten Beziehungen zu den Russen – sie treiben Handel seit mehr als 400 Jahren miteinander und sie haben auch spezielle Konditionen für den Grenzverkehr. Die NorwegerInnen fahren zum Tanken nach Russland, den Sprit ist billiger und hat bessere Qualität und die RussInnen kommen in ihre Einkaufszentren, weil es hier ein umfangreicheres Angebot gibt. Ca. 10 Prozent der Bevölkerung von Kirkenes (10.500 EinwohnerInnen) sind russische Staatsbürger.