Am Freitag eine fast traditionelle Tour in die ehemalige Heimat des Innviertels. In Strengberg eine Pause bei Kaffee und Kuchen und dann stellten wir das Womo in Scheuhub in Ranshofen auf einem Womo-Standplatz bei der Jausenstation des Gasthauses Putscher ab.
Abends ein Familientreffen im typischen innviertler Wirtshaus. Im Nebenzimmer verlassen gerade die Gäste einer Totenzehrung das Lokal, neben uns platzieren sich ausschließlich Männer von diversen Vereinen an den rustikalen, hölzernen Tischen zum abendlichen Trinken und Essen. Was machen wohl deren Frauen?
Wir belagern ebenfalls einen dieser Langtische Ehefrau, Schwestern, Nichte mit Freund und Neffe. Mehr oder weniger leicht gesundheitlich angeschlagen. Wegen der „Leich“ gabs ein zusätzliches Angebot und so profitieren wir auch von der Zehrung. Danach hitzige Diskussionen über die zukünftige Verwendung des ehemaligen Hitlergeburtshauses und dem Zustand der SPÖ.
Am nächsten Vormittag werden wir von unserer Junglehrerin zu einer „Wiener Jaus‘n“ hier im Innviertel Kaffee und Kuchen abgeholt. Vor mehr als 30 Jahren lernte Gitti den Unterschied der Jausenbegriffe kennen. Bei leckeren Mehlspeisen und Kaffee =umschwärmt von Faust und Mephisto, den beiden Katzen von Jasmin und Peter, zeigten sie uns ihre neue Wohnung. Hier am Park des Johann Philipp Palm, einem Nürnberger Buchhändler, den die napoleonischen Soldaten wegen Hochverrats hier in Braunau standrechtlich erschossen haben, fanden die Beiden ihre erste gemeinsam Wohnung.
Am Nachmittag wurde ich von Sabine zum Klassentreffen mit meinen MitschülerInnen aus der Volksschule St. Peter am Hart zum Wirt in Aching gebracht. Aus Wien, Salzburg, Bad Mitterndorf, Neukirchen, Mauerkirchen, Schärding und Frauenstein kamen wir angereist. Pepi war die gute Seele hinter dem Treffen. Er kontaktierte die weiter entfernten bezüglich des Termins, organisierte das Wirtshaus und holte manche vom Bahnhof ab. Ein herzliches Dankeschön dafür.
Einige MitschülerInnen (eher die Frauen) sind schon in Pension, bei den Männern herrscht der graue Haarlook vor, falls überhaupt noch etwas „Wolle“ vorhanden ist. Einige erkennt man immer, bei einzelnen muss man nachfragen. Viele haben Kinder und vielzählige Enkerl, die sie jung halten. Nach dem Gruppenfoto wurde kräftig „gefuttert“, dass stärkte auch die Stimmen, was sich am anschließenden Geräuschpegel bemerkbar machte. Jugenderinnerungen, Schulstreiche und Erlebnisse wurden aus der Gedächtnishalle hervorgekramt, in lustvollen Einzelheiten dargeboten und vielseitig beredet, bevor wieder der Mantel der Verschwiegenheit darüber gebreitet wurde, zumindest bei einzelnen Streichen. Persönliche Schicksale, der betufliche Werdegang, Partnerschaften und Lebenseteignisse wurden untereinander ausgetauscht.
Um 20 Uhr 30 holten mich Sabine und Gitti ab. Leider fühlte ich mich eher wie Hustinettenbär, den die Zuckerl ausgegangen sind.
Am nächsten Tag machten wir das Womo wintertauglich und bereiteten es auf den Wintercheck beim Scheiber vor.
Zu mittags gesellte sich mein Cousin Walter mit Frau Renate zu uns gemeinsam mit meinen beiden Schwestern aus Braunau und St.Peter (die dritte ist mehr als 600 km entfernt in Bad Sobernheim) vereinbarten wir ein CousInnentreffen im Frühjahr 2019.