
Der lange Jan an der Südspitze Ölands

Bei den Königsgräbern im Süden
Erstmals gelandet auf Öland bin ich 1985 mit Alois im Zuge unseres ersten Skandinavienurlaubs. Wir hatten uns mit dem Zelt im Mittelteil der Insel auf einem CP einquartiert. Wir starteten damals eine Wanderung zu keltischen Ausgrabungen. Skandinavienunerfahren wie wir waren, marschierten wir in kurzen Hosen und leichten Wanderschuhen los, um uns die keltischen Überreste anzusehen. Der Wanderweg führte durch nasses, manchmal leicht sumpfiges Waldgebiet und wir machten Bekanntschaft mit Gelsen, kleineren Moskitos und allem Zeug das stechen kann. Man kennt die guten Ratschläge. Man soll nicht wild um sich hauen, aber wie sonst die Viecher vertreiben. Dann endlich geschafft, wir treten den baulichen Überresten unserer Urur-Ahnen gegenüber. Ein großer Haufen Steine, die aus meiner Sicht jeder dort hinlegen hätte können, mit einem kleinen Schild in schwedischer Sprache, wo wir nur Bruchstücke entziffern konnten. Zurück ging’s wieder durch den Wald mit den wilden Tieren, die öfters klatschend ihr Ende auf unserer jugendlichen Haut fanden. Besonders uncool fanden wir am nächsten Tag, als wir während einer Inselrundfahrt 20 m an diesem Steinhaufen vorbeifuhren.

Badestelle im östlichen Süden Ölands
1988 war die Insel nach Kopenhagen unser zweiter längerer Aufenthalt bei unserer Skandinavienexpedition zum Eismeer. Klaus, Brigitte R, und Peter, Gitti und ich nutzen die hier wärmeren Ostseegewässer zum Baden und Entspannen. Eine legendäre Bocciapartie ist mir auch noch in Erinnerung, wo zwei WienerInnen schon sehr überlegen führten und eigentlich den Sieg sicher in der Tasche hatten und dies auch leicht großmäulig kund taten und sich dann dem verzweifelten Endspurt der beiden Oberösterreicher beugen mussten. Wenn ich jetzt schreibe, wir hätten das nicht kommentiert, glaubt ihr mir dies nicht.
Die Insel hat ja mindestens zwei unterschiedliche Gesichter im Sommer. Ein Touristisches im Norden und ein naturbelassenes mit Natur- und Vogelschutzgebieten im südlichen Teil. Seit den 90ern bevorzugen Gitti und ich diesen südlichen Teil, weil es hier gemütlicher, weniger touristischer und auch etwas „rauher“ ist. Hier fühlen wir uns mehr „geerdet“. Damals waren wir mit Zelt und Golf unterwegs und wir campierten auf einem einfachen, sandigen Zeltplatz mit lockerem Baumbestand.
Mit dem Womo machten wir erstmals 2016 in Sandvikcamping Station. Ein naturbelassener CP in Strandnähe. Gemütlichkeit herrschte hier vor, den Besitzer mussten wir drei Tage nachtelefonieren, damit wir seine Kontonummer zum Überweisen der Standgebühr bekamen. Dieser CP war ideal für uns als Ausgangspunkt für ergiebige Rad- und Geocachingtouren in die südlichen Gefilde der Insel. Bei der zweiten Tour gingen wir ungewollt an unsere körperlichen Grenzen. Die Länge der Tour (über 70 km quer Feld ein), dann immer wieder umherkraxeln, um die Cache zu finden, ist schon anstrengend. Aber unsere Kraftreserven kosteten eigentlich die 20 km zum Schluss gegen den Wind, der hier meistens vom Südwesten kommt.
In Ottenby wartete damals eine besondere Herausforderung für Gitti. Der Süden wird als Weide für Kühe und Schafe genutzt. Da die Wege und Straßen die Einzäunungen unterbrechen sind bei diesen Durchgängen am Boden sogenannte „Ferrist“ montiert, die den Straßenbelag unterbrechen. Die kleinen Abstände zwischen den querliegenden Metallstäben oder -schienen verhindern, dass die Tiere darüber gehen. Also zum Heben eines Caches mussten wir durch eine Kuhherde, die es sich vor einem solchen Ferrist gemütlich gemacht hatte, durch. Für Gitti, die vor Tieren einen besonderen Respekt hat, ein ziemlicher Adrenalinschub. Sie ließ mich vorfahren und folgte mir mutig – ständig die Kühe im Visier – alles nur für einen Cache. Ich konnte mir nachher ihr Gematschkere anhören, als sie feststellte, dass es einen für sie sicheren Weg über einen Parkplatz und einen Zaunübergang gegeben hätte.- Um die Bodenerosion einzuschränken
- Um das königliche Gut abzugrenzen
- Ein Schutzwall gegen die dänischen Angriffe
- Damit die Weidefläche für die Schafe und Kühe von den Steinen gesäubert wird
- Damit die Hirschen des Königs nicht ausreißen können
- Als Zollstation zwischen dem Süden und Norden der Insel
Hallo ihr Beiden!
Verfolge eure Reiseberichte immer gespannt. Und jetzt auch noch mit Mysterie-Rätsel gespickt -echt toll.
Hier meine Antwort mit Tantegoogle abgesprochen 😁
Die Jagd war und ist noch immer ein „Prestige“ früher auch noch ein Privileg der Adeligen, durch die Mauer konnten die Hirsche nicht flüchten und der erfolgreichen Jagd des Karl X Gustafs stand nichts mehr im Wege 😉😉😉
Lg alf
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Ob richtig, teilrichtig oder falsch verrate ich später – vielleicht lässt sich noch jemand zu einer Antwort animieren.
Auf jeden Fall – danke für das „Mitreisen“. Öland würde euch auch gefallen. Die gemütlichen Cafes, die Wandermöglichkeiten und die Caches.
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