Ravenna

Nördlich von Ravenna atmen wir seit der Pandemie erstmals wieder Meeresluft ein. Gierig saugen unsere Lungen die leicht salzige Luft auf. Manche von uns meinen, dass hier die Adria noch zuwenig nach Meer riecht. Ich sammle meine erste Muschel in diesem Urlaub.

Blick vom Strand auf Ravenna

Bei der Anfahrt auf die Stadt bekamen wir durch einen freundlichen Italiener eine Einschulung in die Geheimnisse der hiesingen Tankautomaten. Die Spritpreise entsprechen dem Niveau in Österreich oder sind billiger – das zum Gerücht in Italien sei das Tanken wesentlich teurer als bei uns. In Ravenna selbst treffen wir als erstes bei unserem Rundgang auf das Mausoleum von Theoderich.

Das Grabmal Theoderichs des Großen im Theoderich-Park (Parco di Teodorico) von Ravenna

Ravenna hat 158.058 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019) und ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Ravenna in der Region Emilia-Romagna. Die Stadt lag ursprünglich unmittelbar an der Adria. Infolge von Verlandung beträgt die Entfernung des Stadtkerns von der Küste heute etwa neun Kilometer. Der Hafen ist durch den Canale Candiano mit der Küste und dem Seebad Marina di Ravenna verbunden. 

Den ersten “echten“ italienischen Espresso gönnten wir uns im jetzigen Park der Zitadelle Brancaleone. Jetzt im April saßen wir bei angenehmen Temperaturen im Park mit seinem saftigen Grün.

Die Zitadelle Brancaleone (Rocca Brancaleone), in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts durch die Venezianer erbaut, liegt nördlich des Bahnhofsvorplatzes. In den Ruinen befindet sich heute ein Freilicht-Theater und eine Parkanlage.

Von 1441 bis 1509 war Ravenna in der Hand Venedigs, wonach es durch die Liga von Cambrai in die Hände des Papstes gelangte. Die Venezianer erbauten in der Stadt die Festungsanlage Brancaleone. Durch den Frieden von Tolentino 1797 kam Ravenna vorübergehend unter französische Herrschaft. Durch den Wiener Kongress 1815 kam es wieder zum Kirchenstaat, zu dem es dann bis 1860 gehörte.

Piazza A. Garibaldi – Monument für Unabhängigkeit und Einheit von Italien. Obwohl mir beim Anblick des Löwen mir andere Gedanken kamen.

Beim Besuch der Stadt wirkte auf mich wie fast immer beim Besuch italienischer Städte, die historische Bausubstanz, die geballte Anzahl historischer Bauten und die Vielzahl der Denkmäler auf mich.

Im April 1833 reiste Garibaldi nach Taganrog am Asowschen Meer, wo er Giovanni Battista Cuneo (1809–1875) aus Oneglia, einen emigrierten Vertreter des Jungen Italien kennenlernte und sich mit den Ideen von Giuseppe Mazzini, einem Vordenker des italienischen Nationalismus, auseinandersetzte. Gegen Ende desselben Jahres trat er in Genf dem Geheimbund der Carbonari bei.
Beeinflusst von Mazzini, und durch frühe Vorstellungen eines geeinten Europas unter republikanisch-demokratischen Bedingungen, nahm er 1834 an einem Aufstand im Piemont teil. Als dieser gescheitert war, wurde Garibaldi in Genua zum Tode verurteilt und floh nach Marseille.
Im Jahr 1848 kehrte Garibaldi nach Europa zurück, um an den italienischen Revolutionen von 1848/49 teilzunehmen. Nach der Kapitulation der Römischen Republik am 3. Juli 1849 musste er fliehen und wurde von den französischen und österreichischen Truppen verfolgt. Mit einer kleinen Truppe Getreuer schlug er sich bis San Marino durch und gelangte trotz scharfer Verfolgung nach Piemont.

Mazzinis politisches Ziel war das Selbstbestimmungsrecht der europäischen Völker und insbesondere die Unabhängigkeit und Einigung der italienischen Staaten, die damals in das spanisch-bourbonische Königreich beider Sizilien, das österreichische Königreich Lombardo-Venetien, den päpstlichen Kirchenstaat, das Königreich Sardinien-Piemont und weitere Territorien geteilt waren. Mazzini strebte die italienische Einigung in einer Republik an, die er nur durch die revolutionäre Erhebung des Volkes und die Vertreibung der fremden Besatzungsmächte als möglich erachtete.

Einen der beiden Geocaches fanden wir beim Grabmal von Dante Alighieri. Hier gab es erstmals eine Ansammlung von Tourist*innen.

Nun hatten wir fürs erste genug Denkmäler gesehen. Jetzt brauchten wir etwas für uns. Im Mercato griffen wir auf die köstlichen “Take away“ – Angebote zurück. Im Freien suchten wir uns ein sonniges Plätzchen und verspeisten die Köstlichkeiten.

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s