Auf den Spuren von Karl Marx in Trier

Trier ist eine kreisfreie Stadt im Westen des Landes Rheinland-Pfalz. Mit etwa 110.000 Einwohnern ist sie nach Mainz, Ludwigshafen am Rhein und Koblenz dessen viertgrößte Stadt. Die Stadt wurde vor mehr als 2000 Jahren unter dem Namen Augusta Treverorum (ab der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts Treveris) gegründet und beansprucht den Titel der ältesten Stadt Deutschlands für sich. Trier beruft sich hierbei auf die längste Geschichte als bereits von den Römern anerkannte Stadt, im Gegensatz zu einer Siedlung oder einem Heerlager.1

Die Porta Nigra ist ein ab 170 n. Chr. errichtetes früheres römisches Stadttor am Porta-Nigra-Platz und Wahrzeichen der Stadt Trier. Der Name Porta Nigra stammt aus dem Mittelalter. Die Einwohner Triers bezeichnen das Tor meist nur als „Porta“.
Seit 1986 ist die Porta Nigra Teil des UNESCO-Welterbes in Trier. Des Weiteren ist sie ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention. Die Porta Nigra ist das besterhaltene römische Stadttor Deutschlands.

Auf unserer Rückreise von Ostfriesland machten wir Zwischenstation in Trier. Um das Karl Marx – Museum zu besichtigen legten wir einen weiteren Aufenthaltstag ein. Vier Stunden durchquerten wir die Räumlichkeiten im ehemaligen Geburtshaus von Karl Marx.

Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat im historische Wohnhaus, das heute als Museum dient, einen faszinierenden Einblick in das Leben und die Ideologie von Karl Marx zusammengestellt.

Wir maschieren am Ankunftstag vom Stellplatz im Campingpark Treviris am linken Moselufer über die Römerbrücke ins Zentrum von Trier.
Wie so oft nutzen wir einen Adventure Lab, um die Stadt besser kennen zu lernen.

Der Kornmarkt wurde auf Grund eines Beschlusses des Stadtrates vom 20. September 1746 „zu Nutz und Zierde“ angelegt.

Wir entdeckten in Trier diese Gedenktafel bei unserem Stadtspaziergang. In der Recherche nach der Reise entdeckten wir, dass dieser Wahnsinn hier besonders wütete. 2014 erinnerte der damalige Oberbürgermeister von Trier Klaus Jensen (SPD) an die Opfer der grausamen Verfolgung2.

Es sei „an der Zeit und ein Gebot der Menschlichkeit, sich von dem nicht ungeschehen zu machenden Unrecht öffentlich zu distanzieren“

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Am Hauptmarkt legten wir an beiden Tagen eine Pause ein, um hier ein Glas vom Moselwein zu kosten. Die Winzer:innen der Umgebung wechseln sich hier tagsweise ab.

An der Abbiegung zur Kapuzinergasse konnten wir einen Flashmob schwarz gekleideter junger Frauen, die eine weiße Gesichtsmaske trugen, beobachten. Sie marschierten zuerst in einer langen Reihe durch die Strasse, um dann in einen Kreis zu schwenken. In der Mitte des Kreises stand eine Frau, die sie umkreisten, und auf sie laut zornig das Wort „DU“ schleuderten.

Stolpersteine in Trier

Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Gewerkschaftler holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Gewerkschaftler.
Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte3.

Zur Gestaltung der Stolpersteine in Trier gibt es einen Wegbegleiter zu den Mahnmalen der Stadt auf den Bürgersteigen der Stadt Trier.

Herausgeber ist die Arbeitgemeinschaft Frieden e. V. Trier.

Stolpersteine vor der Uni in Trier

Von den über 200 bisher verlegten Gedenksteinen in Trier sind etwa ein Fünftel den Opfern der eugenischen Rassenpolitik gewidmet.
Am 15. August 1939 fuhr ein Autobus von dem Trierer Krankenhaus der Barmherzigen Brüder einen Sammeltransport mit psychisch Kranken nach Andernach in die dortige Heil- und Pflegeanstalt. In dem mit mindestens 70 Personen voll- besetzten Autobus saßen hinter milchverglasten Scheiben außer Heinrich Wetzstein achtzehn weitere Kranke. Von Erzählungen in seiner Familie wusste man , dass Heinrich wahrscheinlich in einer Psychiatrieanstalt „von den Nazis ermordet“ worden war4.

Das eiserne „A“

Das eiserne »A« ist im Zuge der Heilig-Rock-Tage 2007, als Gemeinschaftsarbeit einiger Besucher, mehrerer Auszubildender des Handwerks und Trierer Bürger auf dem Hauptmarkt zusammengefügt worden.

Metallplatten, Schrauben, Rohre und Winkel wurden ineinander verkeilt und verschweißt. Die Einzelteile bilden zusammengesetzt ein aufrechtstehendes, asymmetrisches A. Es soll, in seiner schroffen, raumeinnehmenden Größe an die schwere, oft erdrückende Last der Arbeitslosigkeit in unserer Gesellschaft erinnern und vor vorschneller Stigmatisierung mahnen.5

Gedenkstätte an die deportierten Roma und Sinti in Trier

In den Morgenstunden des 16. Mai 1940 brachte man die Trierer Sinti-Familien zunächst in die Polizeistation Trier West und von da in das Sammellager in Köln. Fünf Tage blieben sie dort. Diese Zeit wurde benötigt, um so genannte „rassekundliche Untersuchungen“ durchzuführen. Es wurden Fingerabdrücke genommen und erkennungsdienstliche Fotographien angefertigt. Sämtliche Ausweise wurden eingezogen.

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Noch ein paar Impressionen sud Trier


Quellenverzeichnis

  1. Janole174 in der Beschreibung des Adventure Lab „Kleine Tour durch Trier“ ↩︎
  2. NTV-Nachrichten am 27.4.2014 ↩︎
  3. Dieses Zitat stammt von dem bekannten deutschen Pfarrer Martin Niemöller ↩︎
  4. Heinrich Wetzstein (1902–1940). Die Aufdeckung seines Verfolgungsschicksals als Psychiatriepatient im Zusammenhang des Stolperstein-Gedenkprojekts. Mit einer Dokumentation seiner Krankenakte ↩︎
  5. Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier 2025 ↩︎

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