Das Weltenende in Trosa

Auf unserer Rückfahrt zurück ist Trosa unsere erste Station. Warum ausgerechnet Trosa „das Ende der Welt“ sein soll ist uns auch nicht ganz klar. Der Slogan steht in den Broschüren des Orts und über den Beinamen wird heftig spekuliert. Im 18. Jahrhundert soll es nur eine einzige Zufahrtsstrasse aus dem Sörmland nach Trosa gegeben haben. Für damaligen Bewohner:innen aus dem Landesinneren war Trosa das Ende der Welt.

Trosa Kvarn (Mühle) – ein Wahrzeichen der Stadt

Trosa Kvarn kann auf eine reiche und faszinierende Geschichte zurückblicken, die mehrere Jahrhunderte umfasst. Ursprünglich als Getreidemühle gebaut, in der Malz und Mehl gemahlen wurden, wurde sie später in eine Wassermühle umgewandelt. Während ihres Betriebs nutzten Bauern aus Trosa und den umliegenden Regionen die Mühle.
Im frühen 20. Jahrhundert verlor Trosa Kvarn seine wirtschaftliche Bedeutung, was 1923 zu seiner Schließung führte.In den 1960er Jahren wurde Trosa Kvarn renoviert und erhielt seinen früheren Glanz zurück. 1972 wurde es offiziell als Touristenattraktion eröffnet.

Das gelbe Gebäude ist die ehemalige Feuer- und Pllizeiwache.

Das Haus wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut und diente als Polizei- und Feuerwehrwache und anschließend als Konditorei, „Mamsell Trosa“.
Heute ist es ein Restaurant.
Der Turm ist der ursprüngliche Turm, der auf dem alten Rathaus am Platz stand.

Nach der Ankunft und einer Kaffeepause nutzen wir einen Adventure Lab zum Kennenlernen der Stadt. Diese Tour führt uns durch die ältesten Teile von Trosa und ist 2,7 km lang. Da wir mit den Fahrrädern unterwegs sind, können wir auch noch ein paar Extratouren anhängen.

Åbladstugan

Åbladstugan ist eines der ältesten Gebäude Trosas und wurde erbaut, nachdem die Russen die Stadt 1719 niedergebrannt hatten.
Es ist Trosas einzige erhaltene Skerborg-Hütte. „Skärborgare“ waren die Fischer, die im Sommer mit ihren Familien weit draußen auf die Schären zogen und erst im Herbst mit ihrem gesalzenen und getrockneten Fisch zurückkehrten.
Sie lebten entlang der Östra Långgatan. Diese Art des Fischfangs wurde in den 1860er Jahren eingestellt.

Hier beim Minneslunden ist ein Gedenkhain für kollektive und anonyme Bestattungen vorgesehen. Hier wird die Asche der Verstorbenen beigesetzt, ohne dass ihr genauer Bestattungsort angegeben wird. Eine individuelle Grabpflege oder -bepflanzung ist nicht gestattet.
Die Bestattung der Asche findet zur entsprechenden Jahreszeit statt und wird von den Mitarbeitern der Verwaltung in würdevoller Weise und ohne Anwesenheit von Angehörigen durchgeführt.

Fluss Tosaån

Trosaån ist ein etwa 12 km langer Fluss, der am See Sillen im südöstlichen Sörmland entspringt.

Hier ist die heutige Bibliothek untergebracht

Beim Geocaching entdeckten wir am „Trosa Kommunhus eine Info-Tafel über die Geschichte der Stadt.

Trosa wagte schon früh den Einstieg in die Tourismusbranche. In den 1870er Jahren wurden große Investitionen getätigt. Die Hänge, wie die Hänge zum Fluss hin genannt wurden, wurden in steingepflasterte Spazierwege mit schattigen Baumpflanzungen umgewandelt. Es wurde ein Pier gebaut, ein Badehaus gebaut und anschließend ein Vereinsgebäude.

Man könnte meinen, es sei mutig von den Entscheidungsträgern der Stadt gewesen, so viel Geld für etwas auszugeben, das in den Augen der Stadtbewohner völlig unnötig gewesen sein muss. Und das zu einer Zeit, als viele von ihnen besorgt waren, weil die Störfischerei schon seit mehreren Jahren schlecht war.
Doch selbst die ärgsten Kritiker merkten bald, dass sich die Investitionen auszahlten. Der Rückgang der Fischerei wurde durch Raummiete, Lebensmittelverkauf, Catering, Transport, Schärenausflüge und mehr ausgeglichen.
Dies entwickelte sich zu einer so wichtigen Einnahmequelle, dass die Stadt Ende des 19. Jahrhunderts einen speziellen Service für touristische Belange einrichtete. Es wurde „Bäder“ genannt und blieb fast fünfzig Jahre lang bestehen.
An den Bademeister wandten sich Badegäste, um ein Zimmer zu mieten, und der Bademeister hatte alle Informationen über Ausflüge, Restaurants und Zimmer. Die Funktion ähnelte somit einem modernen Tourismusbüro.
Der Badekämmerer stellte die Sommerbadegäste am Mittsommerabend auch einander vor, und nahm auch etwaige Beschwerden entgegen

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