Unsere Tour zur Bæjargil – Schlucht und Snorri Björnssons „Heldentaten“

Die Schlucht Bæjargil verläuft durch den Berg oberhalb von Húsafell und trennt Bæjarfell und Útfjall. Ein hoher und wunderschöner Wasserfall stürzt die Schlucht hinab, wo vielfältige Flora und ungewöhnlich vielfältige Sedimentschichten und farbenfrohe Felsformationen aus Rhyolith, Basalt und Palagonit zu sehen sind. Es gibt sowohl blaue als auch rote Steine, die die Einwohner von Húsafell in der Vergangenheit zum Bau von Grabsteinen, zum Schnitzen von Schalen und anderen Artefakten verwendet haben.

Es gibt Geschichten über jenseitige Wesen, die in der Schlucht hausen, daher überrascht es nicht, dass man ihre Merkmale überall entdecken kann, wenn man die Augen offen hält. Halten Sie also Ihre Ohren am Boden und achten Sie darauf. Und denken Sie daran, vorsichtig vorzugehen.

Auszug aus dem Text der Informationstafel

Blick in die Schlucht von der rechten Seite (rote Pfeile)

Wir starten am CP Húsafell am späten Vormittag bei sonnigen Wetter mit leichter Bewölkung zur dreistündigen Wanderung (rote Pfeile Aufstieg – grüne Pfeile Abstieg). Vorbei am Golfplatz und entlang der Zufahrtstrasse zum Parkplatz, wo der Wanderweg zur Schlucht startet, entdecken wir einige entzückende Geschichten über Snorri. Eigentlich wollten wir nur einen Geocache heben, dass wir dazu einige Höhenmeter hinaufsteigen mussten, merkten wir erst bei genauerem Studium der GPS-Daten.

Die Geisterfalte von Snorri

Nördlich der Kirche in Húsafell liegt die Geisterfalte (Draugarétt), wo Snorri angeblich 18 Geister in die Unterwelt zurückgeschickt hat. Sie wurden ihm aus Hornstrandir geschickt, wo er als Priester diente, bevor er nach Húsafell kam. Der Künstler Páll Guðmundsson symbolisiert diese Geschichte in einer Skulptur von Snorri und 18 Geisterköpfen auf ihrem Weg in die Erde. In einer anderen Geschichte sperrte Snorri Geister in der Geisterschlucht (Draugagil) ein, einer zerklüfteten Schlucht nördlich des Berges Strútur.

Die Steinzäune des Snorri

Im Hintergrund die Schlucht, wo wir rechts bergauf am Kamm zum Wasserfall wanderten.

Reverend Snorri nutzte nicht mehr die von seinen Vorgängern genutzten Berghütten. Stattdessen baute er Steinzäune aus unglaublich großen Steinen und nutzte sie zum Melken seiner Schafe. Er legte einen flachen Stein (Kviahellan) neben die Falten, damit die Männer ihre Stärke testen konnten. Der Stein wiegt 186 Kilogramm und lässt sich nur schwer greifen. Es gab drei Kraftproben. Die erste bestand darin, den Stein an der Wand südlich der Nordtür in auf die Steinzäune zu legen. Der zweite Test bestand darin, den Stein auf einen großen Stein in der Nordwand der Steinzäune zu heben. Der Name Snorri ist in diesen Stein eingraviert. Die dritte und letzte Prüfung bestand darin, den Stein um die Steinzäune zu tragen.

Feldzäune aus Stein

Der Bauer Þorsteinn Magnusson lebte von 1875 bis 1906 in Húsafell. Er reformierte das Land auf verschiedene Weise, unter anderem durch die Errichtung großer Steinzäune um seine Heimatfelder. Westlich der Falte sind noch heute Ruinen einer von ihm erbauten Wassermühle zu sehen. Männer von anderen Bauernhöfen brachten ihr Getreide zum Mahlen zur Mühle. Während der Mais gemahlen wurde, arbeiteten sie an den Felszäunen. Die Überreste der Zäune sind von Ghost Fold bis hinauf zur Fox Trap (Tófugildra) noch zu sehen. Der obere Teil des Zauns diente dazu, die Schafe auf der Weide zu halten.

Die Wanderung

Links von uns hatten wir oft grandiose Einblicke in die Schlucht. Schwarze Wände aus feinem Geröll wie ein „Anstrich“ von der Oberkante bis zum Felsabbruch, der als steiles Felsenufer des kleinen, in der Mitte der Schlucht fliessenden Flusses, dient. Dieser Wand gegenüber eine Wand voller Querrillen und Stufen, als hätte sie ein Riesentroll in die Wand geschlagen, um zu seiner Lieblingselfe zu kommen. Unterbrochen vom zarten Grün, das sich erfolgreich an den Gesteinsformationen festkrallt.

Die Fuchsfalle

Hier sehen Sie eine kunstvoll gebaute Fuchsfalle aus der Zeit von Þorsteinn Jakobsson, dem Enkel von Pfarrer Snorri. Þorsteinn war ein geschickter Mann und ein großartiger Jäger. Anscheinend handelt es sich bei der Falle um einen Entwurf aus Grönland, von dem Porsteinn in einer Agrarzeitung gelesen hatte. (Textstellen aus der Beschreibung vor Ort).

Die Überraschungen der Wandertour

An heissen Tagen, die hier zwar selten sind, kann man sich an der Mitte des Anstiegs mit frischen Quellwasser den Durst löschen. Hier in der Nähe befand sich auch der Geocache. Für farbliche Reize sorgen die verschiedenen Blumen, die die schnee- und frostfreie Zeit, zum Präsentieren ihrer Blüten nutzen.

Ausblick suf das zweitgrösste Gletschergebiet Islands

Der Wasserfall

Oberhalb des Wasserfalls – ganz rechts oben ist ein Felsvorsprung – hier querten wir die Schlucht am vorgegebenen Weg. Der Anstieg ging schräg, manchmal auf allen Vieren, über das Geröllfeld.
Der Wasserfall unterhalb aufgenommen.

Das Bachbett mussten wir zweimal queren, aber die günstig liegenden Steine bewahrten uns vor nassen Schuhen und Füssen. Ap­ro­pos Nass, kaum waren wir wieder am Parkplatz begann es zu nieseln und später leicht zu regnen.

Am Weg zurück zum CP.

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