Ein Juwel der Westfjorde der Dynjandi-Wasserfall

Als wir vom Parkplatz zum Wasserfall hoch spazieren präsentiert sich der Wasserfall, der auch Fjallfoss genannt wird, wie ein breiter, durchsichtiger Vorhang, der schwarze Felsen verdeckt. Die Dimension des Wassefalls wird für uns in Etappen aufgebaut. Wir passieren vorher kleinere Wasserfälle, die durch das Wasser des Dynjandi gespeist werden. Hier fliessen 2 – 8 m2 pro Sekunde die Felsen hinunter.

Auch hier wieder die imposante Kraft des Wassers. Die Kombination der moosbewachsenen, aber mehrheitlich schwarzen Felsen mit dem weiß sprudelnden Wasser ergibt beeindruckende Kontraste. Manchmal hatten wir Glück und wir erwischten gerade ein Sonnenfenster für das Foto, dann war das Wasserfallambiente in einem weicheren Licht.

Gleich unterhalb des großen Fjallfoss folgen noch fünf kleinere Wasserfälle: Hundafoss, Göngufoss, Háifoss, Úðafoss, Bæjarfoss.

Hier gab es eine Farm bis 1951

Die ersten Aufzeichnungen über die Farm Dynjandi stammen aus dem Mittelalter. Im 15., 16. und 17. Jahrhundert befand sich das Gehöft überwiegend im Besitz wohlhabender Privatpersonen, die außerhalb der Gegend von Arnarfjörður lebten. Das Land der Farm war das ganze Jahr über als Weideland geeignet. Auf dem Hof ​​befanden sich früher Wälder, die sowohl als Weideland als auch zur Brennholz- und Holzkohleproduktion genutzt wurden.

Das Hauptbauernhaus stand auf einem kleinen Hügel namens Bæjarhóll. Direkt unterhalb des Hügels befand sich ein Sumpf und sein Name war Skolladý, skolli bedeutet auf Isländisch Fuchs. Rund um den ehemaligen Wirtschaftshof sind Reste kleiner Hütten, vermutlich Schafställe und Unterstände, zu sehen.

Es kam häufig zu Erdrutschen, die die Weideflächen beschädigen konnten, und manchmal unterbrach der Fluss Dynjandisá seinen regulären Weg, überschwemmte das Gebiet und verdarb das Ackerland. Die Bauern in Dynjandi bauten deshalb eine Flutmauer, um das Wasser zu kontrollieren, und die Mauerreste sind am Flussufer zu sehen.

Am Hang oberhalb des Bauernhofs wurde 1887 ein kleines dreieckiges Becken gebaut. Damals wurde eine Temperatur von 26,5 °C gemessen, am 12. August 1996 war die Temperatur jedoch auf 23,5 °C gesunken. Der genaue Zweck des Beckens ist unbekannt, aber einige sagen, dass es sowohl zum Wäschewaschen als auch zum Baden genutzt wurde.
Die Farm Dynjandi war bis 1951 bewohnt. (Text von einer Infotafel übersetzt)

In der Bucht ankern Kreuzfahrtschiffe. Sie bringen ihre Gäste mit kleinen Booten für die Besichtigung des Wasserfalls im Herzen der Westfjorde an Land.

Die Küste hier im Westfjord

Die Bucht Dynjandisvogur verfügt über eine reiche Vogelwelt und es wurden dort 35 Vogelarten registriert. Im Frühjahr wird das Gebiet häufig als Durchgangs – Futterplatz genutzt, wenn Zugvögel von ihren Winterquartieren zu ihren Sommerbrutplätzen reisen, sowie im Spätsommer, wenn die Vögel auf dem Rückweg hier Halt machen, um zu fressen.

Der häufigste Zugvogel im Frühling und Herbst ist der Knuttstrandläufer (Calidris canutus). Die Art überwintert in Westeuropa und brütet in Grönland und Kanada.

Die Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea) legt von allen Vögeln den längsten Weg zurück und fliegt zwischen ihren Winterquartieren rund um das Antarktische Meer und den Brutgebieten in Island. Die Küstenseeschwalbe nistet überall auf Island, auch hier in Dynjandi.

Die Kragenente (Histrionicus histrionicus) ist ein heimischer Vogel und kann häufig an der Mündung des Dynjandis-Flusses gesehen werden. Manchmal ist sie im Sommer auch weiter flussaufwärts anzutreffen.

Der Seehund (Phoca vitulina) kann oft beim Sonnenbaden in der Bucht am Fluss Svíná gesichtet werden. In Island wird diese Art auch Frühlingsrobbe genannt, weil sie im Frühjahr ihre Jungen zur Welt bringt. (Text stammt von der Infotafel)

Das Gebiet ist geprägt von Heide- und Grasland. Der größte Teil des Tieflandes auf der Westseite des Flusses Dynjandisá ist von einer alten Heuwiese eingenommen, auf der Ostseite gibt es jedoch eine Reihe von Büschen. Hier in Dynjandi wachsen zwei Baumarten: Birke und Eberesche. Gängige Sträucher sind z.B. Zwergbirke, Wollweide und Teeblättrige Weide. In diesem Gebiet kommen zwei Pflanzenarten vor, die in Island eher selten vorkommen: Sonnentau und Langer Buchenfarn.

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