Wir starten vom Myvatn zum Hochtemperaturgebiet Hverarönð. Bereits ein paar Kilometer vorher merken wir wie sich die umliegende Landschaft verfärbt. Gelb- und Ockertöne dominieren die Färbung des Gesteins. Gleichzeitig kündigen uns weiße Rauchsäulen an, dass wir unserem Ziel näher kommen. Natürlich ist der Parkplatz nicht kostenfrei. Die Online-Bezahlung funktioniert bestens.

Uns erwarten kochende, blubbernde Schlammlöcher und nach Schwefel riechende „Flatulenzen“ des Bodens, die uns ungefähr eine Ahnung geben welche Kräfte hier im Erdinneren werken.






Die Dampfaustrittsstellen der vulkanischen Aktivität im Untergrund werden als Fumarolen bezeichnet. Aus ihnen steigt 200 bis 800°C heißer Wasserdampf, zum Teil von anderen Gasen begleitet, auf. Die in ihm gelösten Mineralien und Gase können sich in der Nähe der Dampfaustrittsstellen in kristalliner Form ablagern, wodurch es zu den unterschiedlichsten Farbvariationen und Formationen kommt. Fumarolen, deren Dampf reich an Schwefel ist, werden als Solfataren bezeichnet, der enthaltene Schwefel lagert sich gelb ab, und der gasförmige Schwefelwasserstoff stinkt höllisch nach faulen Eiern. (Aus dem Artikel „Hverarönd: Hexenkessel am Mývatn“)

Trotz der olfaktorischen Herausforderungen durchwandern wir auf den vorgegebenen Pfaden die beeindruckende Landschaft. Immer wieder umgehen wir Schlammlöcher, wo die blubbernden Blasen fast drohend zum Weitergehen auffordern. Das Ganze wirkt wie riesiges Chemielabor, wo sich einige Versuche verselbstständigt haben vor der Kulisse von schneebedeckten Bergen.

Als ehemaliger Perry-Rhodan-Leser erinnerte mich das Gelände an diverse Raumabenteuer auf lebensfeindlichen Planeten. Zur Umgebung hätte gepasst wenn aus einem dieser Löcher hier eine Riesenspinne rauskrabbeln würde. Ich bin ein Fan von Gucky, dem zierlichenPelzwesen mit allerlei paranormalen Fähigkeiten, der hätte uns sicher mit einem Teleportersprung kn Sicherheit gebracht.


Wir hatten Glück, dass es die letzten Tage nicht geregnet hat. Deshalb war der Lehmboden getrocknet. Von Willi und Uschi bekamen wir den Tipp hier Gummistiefel anzuziehen. Ihre Erfahrungen vom letzten Besuch im vorigen Winter.
