Wir steuern den 170 m hohen Hauptkrater Stóra-Grábrók, der vor ca. 3600 Jahren entstand. 617 Holzstufen führen uns und die Besucher:innen 90 Höhenmeter auf den Weg nach oben zum Blick in den Krater.

Die 3 Krater befinden sich in einer kurzen Vulkanspalte (7 km lang), sind aber Teil eines langen Systems namens Ljosufjoll, das 90 km lang ist. Beim Blick in das Innere des Kraters stelle ich mir rot glühende Lava vor.
Schlackenvulkane haben fast immer eine regelmäßige konische Form mit steilen Flanken und stumpfer Spitze. Wird aus Vulkanschloten nur Lockermaterial gefördert, häufen sich die groben Fragmente in einem Wall um den Schlot an und bauen den Schlackenkegel auf.

Beim Aufstieg stapfen wir an den verschiedensten Moosen und Gewächsen vorbei. Wir sind überrascht von der Kraft der grünen Pflanzen und Sträucher, die es hier schaffen auf der erkalteten Lava und Schlacke einen Platz für ihre Wurzeln zu finden. Die Moose auf den schroffkantigen Lavasteinen geben ihnen ein weiches Antlitz.





Moose nutzen einen genialen Trick – sie nehmen den Regen und Minerale in ihrer gesamten Oberfläche auf und brauchen keine Nährstoffe aus dem Boden.
Blick in den Krater





Willkommen im Old Brekka Corral! (Übersetzter Text der Schautafel)
Der alte Brekka-Stall am Grábrók-Krater wurde 1872 erbaut. Seit 1964 steht er unter Denkmalschutz. Derartige Ställe werden beim Schafabtrieb im Herbst genutzt: Die Herde wird in das zentrale Gehege getrieben und dann den jeweiligen Besitzern zugeteilt. Der Old Brekka Corral ist der zweite von drei im 19. und 20. Jahrhundert in der Nähe von Brekkueyrar/Grábrók errichteten Gehege. Der erste war der Brekka Corral, der 1831 etwa 500 Meter nordwestlich in Brekkueyrar am Fluss Brekkuá errichtet wurde. Der Korral erfüllte seinen Zweck über 40 Jahre lang, bis er von einer gewaltigen Überschwemmung unbrauchbar wurde. Nach der Überschwemmung wurde der Korral an einem neuen Standort nordöstlich von Stóra-Grábrók wieder aufgebaut. Dieser Corral ist heute als Old Brekka Corral bekannt und seine Ruinen sind immer noch zu sehen. Es blieb bis 1922 in Betrieb. Der abschüssige Standort war zudem unpraktisch, da die Schafe im zentralen Gehege Gefahr liefen, mit Füßen getreten zu werden. Da es außerhalb des Geheges keinen Pferch gab, mussten die Hirten die Herde bewachen. In den Jahren 1922–23 wurde an der Stelle des ursprünglichen Korrals in Brekkueyrar, östlich von Litla-Grábrók, ein neuer Korral errichtet. Um der Gefahr einer Überschwemmung vorzubeugen, wurde der Fluss etwas oberhalb des Korrals in das Lavafeld umgeleitet. Der neue Pferch blieb etwa 70 Jahre lang in Betrieb, bis 1992 ein neuer Pferch auf dem Bauernhof Brekka gebaut wurde.

