2500 Jahre nach der ersten Besiedlung landete ein Bus christlicher „Germanen“ friedlich in Aquileia. Die Besichtigung wurde entsprechend der römischen Tradition von einem „triumviri“ Hubert, Willi und Andrea angeführt. Entsprechend der christlichen Tradition des ersten Bischofes des heiligen Hermagoras besuchten sie die wichtigen Fußboden-Mosaike in der Basilika, um sich Kenntnisse der frühchristlichen Bildersprache anzueignen.


Die Inschrift erinnert daran, dass dieses ganze Werk unter Bischof Theodorus entstanden ist. Übersetzt lautet sie: „Heil dir, Theodorus! Mit Hilfe des Allmächtigen und der vom Himmel dir anvertrauten Herde hast du alles glücklich ausgeführt und glorreich eingeweiht.“ Der Text lässt vermuten, dass die Inschrift nach dem Tod Theodorus 319 angebracht worden war. Für die Historiker ist dies das erste Dokument einer organisierten christlichen Gemeinde, bestehend aus einem Bischof und Gläubigen in Aquileia.

Die Bildsprache in den Kirchen ist für mich persönlich oft faszinierend. Wie Bildern, Figuren und Gemälden den Kirchenbesuchern Angst, Hoffnung und Ehrfurcht näher gebracht wird. An einem Ort, wo der Zauberer oder Priester der alten Religionen die Geister oder Götter anrief, die an einen Ort oder eine bestimmte Funktion gebunden waren, glaubt der Gläubige im Monotheismus, er wäre von seinem Gott zu einer Aufgabe berufen. Von einem Gott, von dem der Gläubige annimmt, er wäre allen Menschen erschienen, um ihnen eine universelle Lehre zu überbringen. Etwas philosophische Betrachtung von Religion im Angesicht sovieler Mosaike muss einfach sein.






Die Ausgrabungen
Daneben war Aquileia schon früh auch an das Wasserverkehrsnetz angebunden, als die von Sumpfland umgebene Ansiedlung durch den kanalisierten Fluss Natissa mit der damals noch etwas weiter entfernten Adriaküste verbunden wurde.

Gegen Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. kam als zweite Meeresverbindung der „Canale Anfora“ hinzu, sodass die Stadt einen Ost- und einen Westhafen erhielt, zwei sichere Häfen vor Sturm und Eroberern, die durch ein Kanalnetz für Schiffe sowie zur Ent- und Bewässerung miteinander verbunden waren.

Neben seiner Rolle als Warenumschlagplatz war Aquileia vor allem für seine Glasindustrie bekannt, wobei die Rohmaterialien aus Syrien, Zypern und später von Gallien und dem Rheinland eingeführt wurden. Auch die Eisenverhüttung und die Produktion von Amphoren blühten. Schiffswerften entstanden und Zubehör für den Transport zur See wurde in Aquileia hergestellt. In der römischen Kaiserzeit zählte die Stadt schätzungsweise 30.000 Einwohner.

Noch ein paar Bilder von unserem Besuch






