Der Jadebusen und Friesendom in Dangast

Bei unseren Spaziergängen und Deichwanderungen in Dangast sehen wir oft Gedenkstätten und Informationstafeln zur Entwicklung des Jadebusens und den Verheerenden Sturmfluten, die tausenden Menschen in den letzten Jahrhunderten das Leben kosteten.
Zwischen den beiden Campingplätzen ragen an der Küste vier Granitsäulen, die oben mit einer Glocke verbunden sind, empor. Die Glocke aus Bronze, 250 kg schwer, beginnt bei orkanartigen Windstärken zu läuten und warnt  die Menschen vor der Gefahr.

Der Friesendom ist ein Mahnmal und soll den Opfern der großen Sturmfluten der Vergangenheit gedenken.
7 Kirchspiele (Pfarrbezirke) versanken im Jadebusen.

Der Friesendom erinnert an die sieben Dörfer, die bei Sturmfluten im Jadebusen versanken. Viele Menschen und Tiere verloren dabei ihr Leben. Aus einem mächtigen Granitblock mit einem Gewicht von ca. 100 t wurden 4 gleich große Säulen gespalten, die zusammengefügt wieder den ursprünglichen Block ergeben würden. Der Besucher, der den „Dom“ betritt, soll soll das Gefühl erhalten, sich in einem Grantblock zu befinden. Im Kreuz stehend zeigen die 4 Blöcken in die 4 Himmelsrichtungen.

Naturgewalten versus Landwirtschaft

Marschböden gehören zu den fruchtbarsten Böden Mitteleuropas und spielen eine entscheidende Rolle in der Landwirtschaft, insbesondere in den küstennahen Regionen.

Im Hintergrund sieht man das Sielwerk in Dangast

Die Sielwerke

Der Begriff Siel ist wahrscheinlich eine aus dem Friesischen stammende Wortbildung, die auf das Verb seihen zurückgeht, und bezeichnet demnach die Stelle, wo Wasser ausfließen kann.

Bild bei der Infotafel im Dangaster Siel
Blick vom Dangaster Sielwerk in den Jadebusen. Im Hintergrund die Stadt Wilhelmshaven.

An der Westseite des Jadebusens wurde die Schwarzen Brak, ein durch die Antoniflut von 1511 überflutetes Gebiet, seit dem 16. Jahrhundert wieder eingedeicht. Mit der fortschreitenden Landgewinnung durch Neueindeichungen entstanden an den Deichlinien neue Siele, so beispielsweise der Steinhauser Siel 1696, der Petershörner Siel 1923/24 und als (vorerst) letzter 1953/56 der Siel in Dangast mit einem tideabhängigen Außenhafen. Siele regeln zusammen mit den Schöpferwerken (1960/61 Petershörner Schöpfwerk, das anstelle des baufälligen Siels errichtet wurde) die Be- und Entwässerung des Landes und sind unverzichtbar für den Küstenschutz

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