Um spätestens 13:00 mussten wir am Fährhafen am Kai der Smyrilline in Hirtshals sein. Bei der Zufahrt zum Kai erwarteten uns Eva und Lukas, die für uns die Fährtickets besorgt hatten. Die Einfahrt in die Fähre war eine kleine Herausforderung, denn wir mussten unser Wohnmobil in der Fähre umdrehen. Bis da alles passte dauerte es, denn alle Womos, die auf den Färöer die Fähre verlassen mussten dieses Prozedere ausführen.


Das Auslaufen der Fähre verzögerte sich um mehr als eine Stunde, weil das Tankschiff, das dringend mit dem Treibstoff erwartet wurde, sich verspätete.
Die Windverhältnisse waren beim Auslaufen ideal, ruhige See, fast kein Wellengang und heiter bis leicht bewölkt.
Von der Reiseleitung und von Borddurchsagen wurden wir aufgefordert unsere Uhren eine Stunde zurück zu stellen, denn an Bord gilt Färöer-Zeit. Bei der Ausfahrt aus dem Hafen wurden wir eindrucksvollen Blicken auf Hirtshals verwöhnt. Der Leuchtturm, der sein Leuchtfeuer auf die offene See sendete, die Dünen und im Vordergrund der Sandstrand mit den drohenden Bunkerresten aus der traurigen Vergangenheit. Daneben die Kais der Fährlinien, die die skandinavienhungrigen Urlauber:innen zu ihren Destinationen über die Nordsee brachten oder wie uns, zu der Inselgruppe der Färöer-Inseln im Nordatlantik.
Um 19:15 traf sich die Gruppe zum gemeinsamen Abendessen im Buffetrestaurant auf Deck 6. Sechsundzwanzig Tourmitglieder verteilt in 15 Wohnmobilen nutzten das reichhaltige Angebot garniert mit den traditionellen Speisen aus Fisch und Lamm. Als Rahmenprogramm nutzten wir das Turnierangebot der Fußball-Eiropameisterschaft. Die Schiedsrichterdressen der Spiele erinnerten uns an die Uniformen der ersten Enterprisefilme mit Captain Kirk.

Während der Nachtstunden bemerkten wir, dass die Schiffsbewegungen etwas stärker wurden, der Wind hat aufgefrischt. Beim Deckspaziergang nach dem Frühstück konnten wir die Möwen in ihrem Gleitflug mit dem Wind am blauen Himmel beobachten, gleichzeitig suchten wir Schutz hinter den Plexiglasscheiben vor dem heftigen Fahrtwind. Die Wellen glitzerten im Sonnenlicht und erste Schaumkronen deuteten an, dass die Windstärke und damit der Wellengang zugenommen hatte. Manche zogen sich zu einem Schläfchen in ihre Kabinen zurück, andere nutzten das Bordangebot über einen Vortrag zu den Färöer-Inseln oder suchten Abwechslung beim Bingo.


Das Tour-Meeting um 15:00 stimmte uns auf die Inselabenteurer des nächsten Tages ein. Die Beschreibungen und Graphiken des Roadbooks, garniert mit den Erfahrungen von Eva und Lukas, werden unsere „Reisespeisekarte“ für die nächsten Wochen sein.
Die Herausforderung für uns alle war sich auf das Wesentliche des nächsten Tages zu konzentrieren und gleichzeitig die Neugier auf die kommenden Tage zu zügeln.
Das EM-Highlight vor der Ankunft im Tórshavn war das Spiel Deutschland gegen Schweiz, das mit Glück für unsere „Lieblingsnachbarn“ 1:1 ausging. In der Halbzeitpause konnten wir unser Gepäck in den Womos verstauen, weil wir die Kabinen räumen mussten.
Begrüsst wurden wir nach dem zügigen „Ausladen“ der Fähre mit Regen und Sturmböen, Zur zwei Kilometer langen Anfahrt zum Stellplatz beim Stadion nutzten wir das Roadbook, denn das Navi wollte uns auf eine andere Route schicken. Wir kochten uns noch eine Gemüsesuppe mit Nudeln bevor wir uns kurz nach Mitternacht in die Heia warfen.