Nordzypern III: Famagusta oder Mağusa

Heute geht es zuerst vom Hotel in das nahe gelegene Mağusa (Famagusta). Kurz nach der Abfahrt beginnt es zu „Schütten“. Die Steine auf der Strasse glänzen, allerdings nicht in der Sonne, sondern den Autoscheinwerfern, die sich in den Regenpfützen spiegelten.
In Famagusta wurden Gotteshäuser für alle bedeutenden Glaubensrichtungen errichtet. Von 1291 bis 1373 wurde die Kathedrale St. Nikolaos im Stil der französischen Gotik erbaut. Dort fand im 14. Jahrhundert die Krönung der Lusignans zu Königen des untergegangenen Königreiches Jerusalem und von Zypern statt. Im Umkreis der Kathedrale errichteten im 14. und 15. Jahrhundert die Ritterorden und die Händlerkolonien der Syrer, Armenier, Italiener, Griechen und Juden eine Vielzahl von Kirchen, Konventen und Klöstern, Synagogen und Moscheen. Um 1330 erreichte der Wohlstand der Stadt und ihrer Einwohner seinen Höhepunkt.

Ehemalige Sankt Nikolaus

Das türkische Militär besetzte am 14. August 1974 den Stadtteil Varosia und erklärte die Anlage zum Sperrgebiet. Als die Türkische Republik Nordzypern 1983 gegründet wurde, drohte deren Regierung mit der Besiedlung Varosias, woraufhin der UNSicherheitsrat diese

Drohung 1984 verurteilte und vorschlug, die Geisterstadt der UN zu unterstellen. Dies lehnte die Regierung Nordzyperns, die nur von der Türkei anerkannt wird, ab. In den 1990er Jahren bot die türkische Seite an, Varosia gegen die Aufhebung wirtschaftlicher Sanktionen an die ursprünglichen Bewohner zurückzugeben. 
Durch einen kleinen Teil der Geisterstadt konnten wir mit unserem Bus fahtren. Mittlerweile verfallen alle Häuser und Einrichtungen. Die Republik Nordzypern wird international nicht anerkannt und politische Lösungen sind derzeit nicht möglich.

Der Rest des Tages entwickelt sich zu einer Shoppingtour. Oben no h ein paar Impressionen von unserer Fahrt.

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