Zu Besuch in Salamis – dem Barnabaskloster und nach Lefkosa (Nikosia)

Im Februar sind wir 14 Tage zu Besuch in Nordzypern. Die erste Woche starten wir zu einigen Exkursionen auf der Insel. Heute steuern wir die Ausgrabungen in Salamis an.

Seit dem 11. Jahrhundert v. Chr. hatte Salamis die Führungsrolle unter den zypriotischen Stadtkönigtümern inne. Die zu Beginn relativ kleine Stadt mit einer Nekropole an ihrem westlichen Rand breitete sich seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. nach drei Seiten aus. Die alte Nekropole wurde überbaut und im Süden eine neue angelegt, die bis zum Kloster des heiligen Barnabas reicht. Handelsbeziehungen zeigen die Einflüsse der Hochkulturen Kleinasiens, des Vorderen Orients und Ägyptens.

Achmed, ein Deutschlehrer führte uns in die ehemaligen römischen Thermenanlagen.

Hier sieht man noch Reste der Bodenheizungsanlage. Die Backsteine wurden erwärmt, um die Böden der Badeanlage zu wärmen. Eine ausgeklügelte Methode, den die Backsteine speichern die Wärme lang.

Auf dem Foto noch gut erkennbar die schön bearbeiteten Marmorplatten, mit denen die Böden und Wände im Bad verkleidet wurden.

Römisches Mosaik im Bogen zum Eingang des „Sozialraums“.

Barnabaskloster

Als zweite Station erreichen wir das Barnabas-Kloster. Es umfasst eine Klosterkirche (der Turm aus dem 20. Jahrhundert) mit einem Museum für Ikonen, das Klostergebäude mit einem Museum für Archäologie und eine außerhalb gelegene kleine Grabkirche. Auch die hier ansässige orthodoxe Kirche hatte eine gute Story.

Zufällig fand ein Klostervorsteher nach einem Traum eine Matthäus-Bibel im Grab des Barnabas. Mit dieser Bibel wollten sich die orthodoxe Gemeinschaft ihre Unabhängigkeit „erkaufen“.

Die üppigen Darstellungen in den orthodoxen Kirchen laden zu allerlei Vergleichen ein.

In Lefkosa

Nach einem kurzen Zwischenstopp in einer Modeladen mit Cafe und Büro von RSD-Reisen war ein längerer Aufenthalt in Lefkosa. Wir parkten uns in der Nähe des Atatürk-Denkmals mit dem Reisebus ein. Achmed brachte uns mit einer Stadtführung in das historische Zentrum von Lefkosa (Nikosia).

Die Karawanserei wurde 1572, ein Jahr nachdem die Osmanen Zypern von den Venezianern erobert hatten, unter Muzaffer Pascha, dem ersten osmanischen Gouverneur Zyperns, nach dem Vorbild der Karawanserei Koza Han in Bursa errichtet. Bursa war zur damaligen Hauptstadt des Osmanischen Reiches und Zentrum der Hamamtuchindustrie.

Ursprünglich war die Karawanserei als Yeni Han, „das neue Gasthaus“, bekannt. Es wurde auch Alanyalılar Hanı genannt, „das Gasthaus derer aus Alanya“, da es von Händlern aus Alanya besucht wurde. Als jedoch im 17. Jhdt. der kleinere Kumarcilar Han gegenüber dem Asmaaltı Platz gebaut wurde, nannte man die Karawanserei „der Große Gasthof“ (Büyük Han).

Wir durchstreifen die heutigen Läden, die überhaupt nicht mehr an die rauhen Gesellen erinnern, die damals als Händler entlang der Seidenstrasse ihre wertvollen Waren transportierten. Heute prägen Künstlerinnen das Bild der ehemaligen Karawanserei, wo man Traumfänger, Schmuck und Textil- und Lederwaren kaufen kann.
Wir suchen in einem Restaurant und Cafe Schutz vor einem heftigen Regenschauer, der fast eine Stunde sein Nass über der Stadt ausbreitete. Bei Humus, Tzatziki und einem Auberginen Dip nutzten wir die Zeit uns mit der orientalischer Küche vertraut zu machen. Beim anschließenden Stadtrundgang präsentierten uns junge Nordzyprioten herrliche orientalische Süßspeisen, wo natürlich eine paar von diesen Leckereien in meinen Rucksack landeten. Aber nicht nur für Gaumenfreuden musste Platz geschaffen werden, sondern auch für zwei rechteckige Umhängetücher, zwei Meter lang aus Kaschmir, die um den Hals gelegt oder geschlungen werden, namens Schal.
Achmed sei Dank, dass wir uns bereits um 15:30 zur Rückfahrt versammeln mussten, sonst hätten wir einen größeren Rucksack gebraucht. Zur Abrundung des heutigen Artikels noch ein paar Säulen aus Salamis.

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