Auf unserem Weg nach Süden durchqueren wir auf der A1/E35 den rund 1500 km langer Gebirgszug des Apennin. Heute steuern wir San Gimignano an.
Der historische Stadtkern ist seit dem Jahr 1990 Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. San Gimignano besitzt noch einige der mittelalterlichen Geschlechtertürme, die in anderen Städten nur als Stümpfe erhalten blieben. Im Mittelalter versuchten die Patrizierfamilien, sich in der Höhe ihres Geschlechterturmes zu übertreffen, obwohl ein luxuriöses Leben darin nicht möglich war. Von den einst 72 Geschlechtertürmen existieren in San Gimignano heute noch 15. Die beiden höchsten, der Torre Grossa aus dem Jahr 1311 und der Torre della Rognosa, weisen eine Höhe von 54 bzw. 51 Metern auf. Die Zisterne auf der Piazza della Cisterna entstand 1287 und wurde 1346 durch den Podestà Guccio Malavolti erweitert.
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Wir parken uns auf einem Stellplatz ein und radeln ca. 2 km an den Ortsrand und parken unsere Drahteseln beim Coop ein. Direkt beim Eingang in die Stadt einen herrlichen Blick auf die Landschaft der Toskana.

Dann dringen wir in das Gewusel von Tourist*innen und Händler*innen ein, wo in einer Art von seltsamer Symbiose mit Spezialitäten der Toskana gehandelt wird und allen dabei klar ist, dass dies zu Preisen mit „Tourist*innenabgabe“ passiert, und es trotzdem funktioniert.








In einer Bruschetteria am Piazza della Cisterna stärken wir uns für den weiteren Weg durch die Altstadt. Das ursprüngliche „Arme-Leute-Essen“ stammt aus Mittel- und Süditalien. Frisch geröstetes Brot, wie etwa Pane Pugliese (mit harter Kruste), wird noch warm mit einer halbierten Knoblauchzehe eingerieben und anschließend mit Olivenöl beträufelt, nach Belieben gepfeffert und gesalzen. In unserem Fall wurde es mit diversen Köstlichkeiten belegt.


Nach unserem Einkauf als Selbstversorger radeln wir zurück und beteiten uns zum Abendessen einen herrlichen mediteranen Salat zu. Dazu genießen wir ein Achterl steirischen Weißwein vom Toni Peter. Der Vorteil des Alters – man kann zusätzlich in Erinnerungen schwelgen.





Wäre das nicht eine großartige Idee, die heutigen reichen Geschlechter wieder in solche Türme zu verfrachten!?